943 MW Leistung, 24*365 Stunden fossiler Strom, ist das die Energiewende?
Samstag, 22. Dezember 2012
Frohe Weihnachten!
Vielen Dank von uns allen für die großartige Hilfe und die vielen Spenden! Hoffentlich wird dies durchs Christkind belohnt.
Wir haben noch viel vor. Im Januar, nach den Feiertagen, geht es weiter. Bitte unterstützen Sie uns auch im kommenden Jahr.
Kerstin Lueckow
BI
Dienstag, 18. Dezember 2012
Das LLUR wirds schon richten - Nee, nee
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schmidt,
die Menschen der Bürgerinitiative "Stopp! Kein Mega-Kraftwerk Wedel"
haben sich zusammen geschlossen, um die gesetzlich vorgesehene
Möglichkeit der Bürgerbeteiligung zu nutzen. Üblicherweise werden
hierzu Fachanwälte im Bereich Verwaltungsrecht hinzu gezogen. Diese
Möglichkeit haben wir genutzt.
Sie haben uns mehrmals mitgeteilt, dass Sie außerhalb des
Genehmigungsverfahrens keinen rechtlichen Gesprächsbedarf sehen.
Die Stadt Wedel ist grundsätzlich zuständig für die Beplanung von
Flächen, die zum Bereich der Stadt Wedel gehören. Dazu gehört auch das
Kraftwerksgrundstück. Die Größe und Höhe der Gebäude und die überbaute
Grundstücksfläche (zum Beispiel für den offenen LuKo) gehört zum Bereich
Planungshoheit der Stadt.
Diese Bereiche und auch jegliche Alternativprüfung obliegen nicht der
Prüfung durch das LLUR. Dort werden andere Dinge, wie zum Beispiel das
Einhalten der Lärmgrenzen, abgedeckt.
Wir, eine große Anzahl von Bürgern in Rissen und Wedel, halten es für
dringend geboten, dass Sie ein Gespräch über diesen Teil der Genehmigung
im Rahmen der Bürgerbeteiligung mit unserem beauftragten Anwalt führen.
Dieses sollte für den Bürgermeister einer Stadt eine Selbstverständlichkeit bedeuten.
Sie sind von den Bürgern gewählt und somit auch den Bürgern verpflichtet.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Lueckow
BÜRGER!meister
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schmidt,
ich schreibe Ihnen als Teilnehmer an den verschiedenen BI-Sitzungen "Stopp! Kein Mega-Kraftwerk Wedel".
Sie hatten Frau Lueckow mit Email vom 05.12.2012 auf deren Schreiben vom 28.11.2012 geantwortet. Aus Ihrem Schreiben konnte ich lernen, dass Sie Bürgermeister sind und somit die Gesamtinteressen der Stadt und seiner BürgerInnen berücksichtigen müssen.
Frau Lueckow hat im Schreiben an Sie informiert, dass der Rechtsanwalt der Bürgerinitiative, Herr Dr. Fricke, Sie mehrmals angerufen hat und um einen Rückruf gebeten hatte. Dieser Bitte sind Sie nicht nachgekommen, obwohl Dr. Fricke mit Ihnen nicht grundsätzliche energiepolitische Diskussionen führen wollte, noch zu Hamburger Umweltaktivisten gehört.
Wie Ihnen von hochrangigen Beamten der Stadt Wedel berichtet wurde, wurde im Erörterungsverfahren auch über das Planungsrecht der Stadt Wedel gesprochen. Sie als Bürgermeister von Wedel waren im Erörterungsverfahren nicht anwesend, obwohl es sich um das wohl wichtigste Projekt in Wedel handelt, dass auch in Zusammenhang mit dem BusinessPark gesehen werden muss. Daher werde ich den genauen Wortlauf aus dem Protokoll abwarten, welches das Gesagte von der Justiziarin des LLUR wieder geben wird, bevor ich dazu Stellung beziehe. Ich habe den Wortlaut anders gehört. Dr. Fricke wollte mit Ihnen aber über den B-Plan sprechen. Warum sind Sie der Bitte von Fr. Fricke, von 500 Wedeler und Rissener BürgerInnen der BI und den Bewohnern des Elbufers Wedel (ca. 5.000 leben insgesamt in dem Gebiet) nicht nachgekommen?
Wir haben uns die Begründung der Herausnahme der Kraftwerksfläche aus dem B-Plan der Stadt Wedel angesehen. Es steht dort u. a.: "Bei der Beurteilung…handelt es sich um die schnellste Lösung; ein aufwendiges Bebauungsplanverfahren kann vermieden werden". Dieser Punkt mit der schnellsten Lösung ist wohl Anbetracht der geplanten zeitlichen Bau- und Inbetriebnahme des Kraftwerks eine völlige Fehleinschätzung und wird m. E. auch in der rechtlichen Bewertung ein wesentlicher Bestandteil sein. Was auch die zeitliche Versorgung mit Warm-Wasser (aus Wedel) der Hamburger Stadtteile betrifft, darüber braucht sich unsere Gemeinde keine Gedanken zu machen, da ausreichend Alternativen in Hamburg zur Verfügung stehen.
Abschließend lassen Sie mich sagen, dass die Rückfragen über das Kraftwerk, die aus der Politik gekommen sind, doch teilweise sehr naiv bis blind waren. Wesentlichen Politikern war u. a. nicht bekannt, dass dieses neue Kraftwerk eine Luftkühlung hat und Spaziergänger, die später einmal auf dem Weg von Rissen nach Wedel wandeln, aus dem Luftkühler mit über 103 dBA Lärm "berieselt" werden. Wahrscheinlich liegt der Lärm während des Betriebs weit höher, da in der Natur der Sache sich an drehenden Teilen Abnutzungserscheinungen und sich mit der Zeit ein Verschleiß einstellt. Solche hohen Lärmbelästigungen treten sonst beim Start von Düsenflugzeugen und bei Arbeiten mit Presslufthämmern auf, nur sind sie bei uns im Kraftwerk in Wedel dann dauerhaft – tags und nachts. Diese Luftkühlung liegt direkt am geplanten neuen Hafen des BusinessParks, mit den Abmessungen 100m x 40m und ca. 30 m hoch, damit die Luft gut angesogen werden kann. Die Stadt Wedel wird dort wohl keine Hafenfeste organisieren können und wollen.
Zu Ihrer Anmerkung im letzten Absatz: "..die Frage nach einer "einvernehmlichen Lösung" nicht zwischen der BI und der Stadt Wedel, sondern sich allenfalls zwischen der BI und der Antragstellerin (Vattenfall) bzw. der Genehmigungsbehörde stellt." Sie sollten wissen, dass eine Genehmigungsbehörde sich an Gesetze halten muss und nicht einvernehmliche Lösungen sucht. Sie hätten als Bürgermeister diese wesentliche Aufgabe übernehmen können und müssen, wie Sie es gezeigt haben bei der Sorge um die Lärmbelastung des BusinessPark Geländes durch das geplante Kraftwerk, aber nicht bei der Lärmbelastung mit der Schule und Kindergärten und den Bewohnern, die sich in einem reinen Wohngebiet ein Haus oder eine Wohnung gekauft haben.
Mit freundlichen Grüßen,
ein Wedeler Bürger, der Redaktion bekannt.
Montag, 17. Dezember 2012
Vattenfall - ein guter Nachbar und Partner?
Tja, was ist daraus geworden?
Als erstes wurden hier aufgrund von Gleisarbeiten monatelang 2 kleine Schiffe am Tag entladen. Verbunden mit ständigen Alarm, dies auch am Samstag und Sonntag ab sechs Uhr morgens. Ausschlafen? Ruhe im Garten? Gar nicht dran zu denken. Information durch Vattenfall? Fehlanzeige!
Dieses Kraftwerk liegt zwischen zwei Wohngebieten und darf nur mit Auflagen betrieben werden. Diese sind z.B. Einhaltung der Lärmgrenzen für allgemeine Wohngebiete (40dB in der Nacht) und die Entladung von Schiffen nur in Ausnahmefällen am Sonntag.
Nun, die Gleisbauarbeiten sind beendet. Kehrt jetzt wieder sonntägliche Ruhe ein? Mitnichten! Es wird einfach fröhlich weiter gemacht. Und zu allem Überfluss wird noch ein neuer Alarm eingeführt, der deutlich an eine Feuersirene erinnert. Warum auch nicht den ganzen Tag Menschen mit Sirenen beschallen! Rücksichtnahme? Ein Fremdwort für Vattenfall.
Damit nicht genug. Ist es nicht schön, wenn man am Sonntag morgen die Kohlehalde mit rostigen Raupen bearbeitet? Wohnen hier Menschen?
Dieses Jahr wurde eine große Revision durchgeführt. Es gibt Häuser, in denen Wände und Fußböden vibrieren. Dieses löst bei den Betroffenen Angstgefühle aus. Erklärung von Vattenfall? Fehlanzeige! Wir haben nichts verändert! Angehen der Probleme? Wozu?
In den ersten Häusern ist ein tiefes Brummen zu hören, besonders in den Fensterrahmen. Diese Räume sind faktisch nicht mehr nutzbar.
Und jetzt zu der Einhaltung der Lärmgrenzen. Diese werden insbesondere bei Ostwind deutlich überschritten. Selbst in Rissen wachen Menschen teilweise mitten in der Nacht auf, da das Kohlekraftwerk auf einmal sehr laut ist.
Und an wen sollen sich all diese Menschen wenden? An unsere Stadtverwaltung? Der Auftritt der städtischen Mitarbeiter beim Erörterungstermin hat vor allen Dingen eins gezeigt: Die Bewohner des Elbhochufers spielen bei allen Überlegungen keine Rolle.
So kommt es nun, dass die ersten Häuser leer stehen und viele Menschen nur noch einen Gedanken haben. Bloß schnell weg aus Wedel. Da brauchen wir gar nicht erst auf den Bau eines GuDs zu warten!
Kerstin Lueckow,
Anwohnerin
Samstag, 1. Dezember 2012
Nächstes BI-Treffen Di, 04.12.2012
unser nächstes Treffen findet
Di, den 04.12.12 um 19:30 Uhr im ISI'S CHAMÄLEON, Rudolf-Breitscheid-Str. 40
in Wedel statt.
Liebe Grüße,
die BI
Mittwoch, 28. November 2012
Halbzeitstand
Morgen früh, 29.11.12 ab 10 Uhr wird weiter erörtert (Wedeler TSV Halle).
Wir beginnen mit 4.2 Bedarf, Kapazität / Energiewirtschaft / Alternativen.
Sonntag, 25. November 2012
E-Day
die Tagesordnung zum Erörterungstermin am 28.11.12 um 10:00 Uhr in der Wedeler TSV- Halle, Schulauer Str. 65, wurde durch das LLUR (Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume) bekannt gegeben.
Montag, 19. November 2012
Nächstes BI-Treffen, Mi. 21.11.2012
unser nächstes Treffen findet
Mi, den 21.11.12 um 19:30 Uhr im ISI'S CHAMÄLEON, Rudolf-Breitscheid-Str. 40
in Wedel statt.
Liebe Grüße,
die BI
Sonntag, 18. November 2012
Fantasie und Wirklichkeit
Vattenfall will in Wedel ein Gas-Turbinen-Kraftwerk bauen und keiner weiß was davon. Das war noch die Situation im Sommer. Was die Politiker - in Hamburg und Wedel - versäumt hatten, nämlich zu informieren, nahmen die Bürger selbst in die Hand. So ist eine Bürgerinitiative entstanden. Gut für die Demokratie.
In Ihrer Ausgabe DorfStadtZeitung vom Oktober 2012 (Seite 5, Artikel „Keine Kohle weniger CO2", Markus Schmidt) berichteten Sie über Planungen von Vattenfall. Ihre Absicht, das Thema öffentlich zu machen, ist im Prinzip zu begrüßen.
Der Sachdiskussion ist allerdings nicht gedient, wenn Sie gleich anfangs vorgeben, dass Sie genau wüssten, „was in der Energiewende normal sein könnte“.
Ganz abgesehen von der Falschmeldung: „Direkte Anwohner gibt es am Vattenfall-Gelände nicht“ - wird unter der Hand das Zauberwort ‚Energiewende‘ auf eine einfache Faustregel reduziert: Vattenfall baut und alle jubeln.
Anne Krischok kommt in dem Artikel zu Wort, als „Umweltingenieurin“ vorgestellt, die „im Verbraucherschutz der Sozialbehörde arbeitet“. Das klingt gut. Als Wählerin hatte ich mitgeholfen, dass sie in die Bürgerschaft kommt; damit die Energiewende in guten Händen liegt.
Sie vertritt auch die Bürger aus Rissen.
Warum sie erst informiert hat, als die Frist für Einwendungen gegen das geplante Großkraftwerk von Vattenfall am 10. Oktober 2012 abgelaufen war, weiß nur sie allein.
Eine ernsthafte Energiewende hat eine klar definierte Bedeutung: weg von fossilen Energieformen, hin zu Wind und Sonne. Das geplante Kraftwerk gehört zu den „konventionellen“, mit Erdgas betrieben, und es wird damit die globale Menge an CO2 in jedem Fall vermehren. „250000 Tonnen CO2 weniger“ (Krischok) tröstet damit nicht.
Schleswig-Holstein exportiert Strom und die Windenergie ist erst im Aufbau. Vattenfall habe „erst sehr spät angefangen, in Deutschland in nennenswertem Umfang in grüne Stromerzeugung zu investieren“, und sei auch deshalb „tief in die roten Zahlen gerutscht“, schreibt die ‚Frankfurter Rundschau‘ am 31. Oktober 2012. Das geplante Kraftwerk ist folglich für die Stromerzeugung nur eine unnötige Konkurrenz zur Wind- und Sonnenenergie.
„Wir brauchen eine Versorgungssicherheit für die Hamburger Haushalte“, schreibt Anne Krischok. Warum aber Wedel? Die Zuleitung für Fernwärme hat eine Gesamtlänge von ca. 25 km und ist über 50 Jahr alt, so dass die Wärmeisolierung nicht die modernste sein dürfte.
Direkt witzig wird Anne Krischock, wenn Sie „einen Energiespeicher für Wind und Sonnenenergie“ anpreist. Es handelt sich hier um ein Wasserbecken von (angeblich) 60000 Kubikmeter Wasser, das bei Bedarf erwärmt wird.
Zuguterletzt zu den angegebenen Zahlen.
Es werden Angaben gehandelt, die nicht mal Vattenfall selbst kennt. Rufen Sie doch testweise mal bei Vattenfall an, statt Zahlen zu nennen, werden Sie vertröstet und nichts erfahren.
Wenn also behauptet wird, die Grenzwerte würden in Zukunft durchweg unterschritten, wird das mit Recht von fachlicher Seite bezweifelt. Denn teilweise sickern Zahlen durch, die den veröffentlichten widersprechen.
Die Emmissionswerte, die Frau Krischok nennt, sind Fantasiezahlen. Das betrifft auch den Lärmschutz. Es wird nicht leiser, sondern lauter. Die vorgesehene Luftkühlung kann nicht „eingehaust“ und somit auch nicht gedämmt werden.
Wie Sie sehen, muss die Diskussion weitergehen.
Gudrun Hinz-Warnke
Rissen
Donnerstag, 8. November 2012
wieistdenndasnuneigentlichgenau
Am 6.10 trat das Hamburgisches Transparenzgesetz in Kraft. Ein enormer Schritt in Richtung Bürgerbeteiligung.
Die Nachricht hier ist, dass es bereits jetzt ein Internetportal fragdenstaat.de gibt, welches es jedem ermöglicht, eine Informationsanfrage an (Hamburgische) Behörden einfach zu erstellen und weiter zu leiten.
Da das geplante GuD in Wedel mit 25,1 Prozent Beteiligung des Hamburger Senats gebaut werden soll, kann man das Internetportal nutzen, um Antworten auf quälende Fragen zu erhalten.
Zwei Anfragen zum geplanten Kraftwerk sind bereits gestellt worden:
Länderperspektive der Energiewende
Näheres auf der Seite der SPD-Wedel unter Symposium im Gedenken an Hermann Scheer - Länderperspektive der Energiewende.
Freitag, 2. November 2012
Offener Brief an den Bürgermeister
aus der Zeitung haben wir erfahren, dass Sie uns gerne zu einem Informationsgespräch, zusammen mit Vattenfall, einladen möchten. Dies wurde von Ihnen bereits auf der Einwohnerversammlung angeboten, nur leider von den Anwesenden nicht als konkreter Termin verstanden. Hierbei handelt es sich wohl um ein Missverständnis.
Selbstverständlich freuen wir uns über diese Einladung und nehmen diese gerne an. In welcher Form soll dieses Gespräch stattfinden?
Wir würden uns freuen, Sie bei der Organisation unterstützen zu können. Denkbar wäre die Erstellung eines Fragenkataloges durch die BI Mitglieder. Um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen, würden wir diese Fragen im Vorfeld sammeln und nach Themenbereichen sortieren. Dieses verleiht der Veranstaltung eine gewisse Struktur und verringert Zwischenfragen von den Zuhörern.
Wir freuen uns über einen Terminvorschlag und einen Vorschlag zur Umsetzung des Termins.
Die BI
Samstag, 27. Oktober 2012
Öffentlicher Erörterungstermin!
Mi, den 28.11.2012 um 10:00 Uhr in der Wedeler TSV Halle, Schulauer Str. 65 in 22880 Wedel stattfindet.
Sollte die Erörterung an diesem Tag nicht abgeschlossen sein, wird sie an den folgenden Arbeitstagen ab 10:00 Uhr fortgesetzt.
Aus der Pressemeldung des LLUR vom 19.10.2012:
Der Erörterungstermin dient dazu, die form- und fristgerecht erhobenen Einwendungen zu erörtern, soweit dies für die Prüfung der Genehmigungsvoraussetzungen von Bedeutung sein kann. Der Erörterungstermin soll in erster Linie den EinwenderInnen Gelegenheit geben, ihre Einwendungen zu erläutern und ggf. ihre Betroffenheit darzulegen. Weiterhin dient er als Informationsquelle der Genehmigungsbehörde.
Der Erörterungstermin ist damit Bestandteil der Sachverhaltsermittlung der Behörde. Daraus ergibt sich, dass der Erörterungstermin eine fachliche Kommunikation darstellt, die etwaige kontroverse Auffassungen und ggf. Mängel des Vorhabens oder der Antragsunterlagen deutlich machen soll. Der Sinn des Erörterungstermins besteht dagegen nicht darin, abschließende Entscheidungen zu treffen. Es muss daher auch keine Einigung über ggf. kontroverse Auffassungen erzielt werden. Weiterhin ist es auch nicht erforderlich, dass über alle Sachfragen eine endgültige Klärung herbeigeführt werden muss. Erkenntnisse aus dem Erörterungstermin können es auch erforderlich machen, dass weitere Unterlagen im Rahmen der Prüfung der Genehmigungsbehörde bei- gebracht werden müssen (Nachweise, Gutachten etc.).
Der Erörterungstermin ist öffentlich. Mit der Teilnahme am Termin erwerben diejenigen, die keine Einwendungen erhoben haben, jedoch keine weiteren Rechte im Termin und auch nicht im Genehmigungsverfahren.
Dazu folgender Hinweis:
Es gilt der Grundsatz, dass der Bürger nicht klüger zu sein braucht, als die mit der Bearbeitung der Angelegenheit betrauten fachkundigen Beamten.
- BGH v. 29.3.1990 – III ZR 145/88 -
Wenn es denn so einfach wäre…
Sehr geehrter Herr Schumacher,
dem Schriftsatz vom 15.10.2012 habe ich entnommen, dass der Umweltbeirat die Initiative von Vattenfall begrüsst, das bestehende Kohlekraftwerk durch ein moderneres GuD zu ersetzen. Wenn es denn so einfach wäre…
Ich möchte Ihnen mitteilen, dass die Stadt Wedel bisher die Anwohner, nach meinem Kenntnisstand, nur unzureichend über das mögliche neue Kraftwerk Wedel informiert hat. Daher hat sich in Wedel einer BI gegründet, die anwaltlich vertreten wird und zu dem die Anwohner über 1.600 Einwendungen bei dem Landesamt für Landwirtschaft , Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein eingereicht haben. Da sind m. E. über 5.000 Fragen an Vattenfall, die geklärt werden müssen, wenn nötig, in einem anschließenden gerichtlichen Verfahren.
1. Kraftwerkstandort Wedel
Die Menschen, die heute am Elbhochufer leben, sind in ein reines Wohngebiet gezogen. Das jetzige Kohlekraftwerk sollte im Jahr 2012 geschlossen werden. Das hat viele Bürger veranlasst, in dieses Gebiet zu ziehen. Im Genehmigungsverfahren hat nun Vattenfall daraus eine Gemengelage angenommen und somit die Einhaltung der Lärmgrenzen nach oben verschoben.
Anscheinend ist Ihnen nicht bekannt, dass die Kapazität des möglichen neuen Kraftwerks GuD bei 1.443 MW oder alternativ bei 971 MW liegen soll – das jetzige KoKw hat eine Kapazität von ca. 400 MW. Wie Sie da von einer verbesserten Energiebilanz gegenüber dem jetzigen KoKw schreiben, ist mir unverständlich. Auch sollte dem Umweltbeirat bekannt sein, dass das mögliche neue GuD nicht durch Wasser aus der Elbe gekühlt werden darf. Bitte legen Sie uns das Gutachten von Vattenfall zum CO2 Ausstoß vor. Wir haben bisher keine Information erhalten.
2. Energiewende
Meine Begeisterung für die Energiewende hält sich in Grenzen. Bitte informieren Sie sich doch über die Einspeisung von regenerativer Energie, insbesondere für die Versorgung in Schleswig-Holstein. Das kann doch bei näherer kritischer Betrachtung niemand gut finden oder unterstützen !
3. Die Rolle der Kommunalpolitik
Ich weiß nicht, aus welchen Quellen Sie die Information bezogen haben, dass Vattenfall als Alternative ein Kohlekraftwerk plant (nach dem Dilemma in Moorburg).
Wie ich aus der vorliegenden Stellungnahme von Ihnen entnommen habe, sind Sie der Ansicht, dass bei einem überdimensionierten GuD Kraftwerk die Umweltbelastungen geringer werden sollen. Die Argumentation kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachvollzogen werden.
Eine Grundschule in der Nähe, 2 Kindergärten dazu und ein reines Wohngebiet von Wedler Bürger in nur 150 m Entfernung. Was ist mit dem Regionalplan, der dem gesamten Nahbereich Wedel eine herausragende Bedeutung für die Naherholung verspricht? Wie beeinträchtigt dabei das Bauvorhaben das Ortbild im Sinne des §34? Regionalplanung sollte für die Gemeinde eine herausragende Bedeutung haben.
Warum gibt es nur eine Ansicht von der Südseite her - ist Ihnen das aufgefallen ?
Zu beachten ist außerdem die besondere Schutzwürdigkeit eines Ortsteils auf Grund seiner geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung . Allein die Grösse der Werbeanlage von 20,5 x 4,6 m von Vattenfall an der Turbinenhalle wird das Ortsbild verändern, wo doch die alte " Arbeitersiedlung" nur in 200 m Entfernung beginnt (in der noch nicht einmal Garagen für die PKW´s gebaut werden dürfen).
4. Bürgerinteressen im Genehmigungsverfahren
Am 28.11.2012 beginnt die Erörterung der Einwendungen im Wedler TSV. Dann werden wir weiter sehen. Zu Ihrer Information, es ist nicht nur Baulärm und Materialtransport, der anfallen wird. Es ist von Vattenfall geplant, eine Montage der Stahlgerüste usw. aus Kostengründen vor Ort vorzunehmen. Ebenfalls aus Kostengründen sollen auch Rammarbeiten durchgeführt werden, obwohl es andere technische Verfahren gibt.
Mir ist aufgefallen, dass die Stellungnahme vom Umweltbeirat die Probleme der Bürger bei Bau und der späteren Betreibung nicht genügend würdigt. Ich könnte mir einen Dialog zwischen dem Umweltbeirat und der BI in Wedel gut vorstellen, damit die Ängste vor diesem Mega-Projekt den Bürgern genommen werden und eine sinnvolle Größenordnung zum Bau des möglichen GuD bestimmt würde.
Im Gegensatz zu Ihren Ausführungen möchte ich noch mitteilen, dass zu den wesentlichen Pflichten der Ratsmitglieder die Einholung fundierter Informationen zur ordnungsgemäßen Vorbereitung der Entscheidung gehört. Nach der ständigen Rechtsprechung werden Ratsmitglieder bei der Beschlussfassung über einen Bebauungsplan als Beamte im haftungsrechtlichen Sinne tätig (vgl. LG Münster u.a). So einfach werden die Ratsmitglieder nicht aus der Haftung entlassen.
Ich bitte den Umweltbeirat um eine neutrale Beurteilung der Kraftwerks-Situation und bitte auch zu bedenken, dass mit dieser Entscheidung die nächsten 2 bis 3 Generationen leben müssen.
Mit freundlichen Grüßen,
ein Wedeler Bürger (Name dem Umweltbeirat bekannt)
Sonntag, 21. Oktober 2012
Energiewende im Hinterzimmer
So etwas dürfte es gar nicht geben, was am Montag stattfindet: ein Treffen zwischen Wedels Bürgermeister und Fraktionen mit Vertretern des Vattenfall-Konzerns - und zwar unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Es geht um das geplante Erdgas-Turbinen-Kraftwerk in Wedel.
Die Bürger aus Wedel und Rissen bleiben ausgesperrt. Wie mit den Interessen der Betroffenen im Hinterzimmer umgegangen wird, geht ja keinen etwas an.
Zwar versprach Niels Schmidt in einem Tageblatt-Artikel, die Anliegen der Bürger ernst zu nehmen. Doch vermutlich hat er es sich unterdessen anders überlegt: keine offene Debatte über Alternativen. Und vor allem will man offensichtlich keine Ratschläge hören von sachkundigen Experten, die nicht von Vattenfall bezahlt werden.
Ein Vertreter von Vattenfall drückte das kürzlich öffentlich so aus: er könne zu drängenden Fragen (Kohlendioxydausstoß, Lärmbelastung und Überschussproduktion von Elektrizität, die die Windenergie in Zukunft verdrängen wird) nichts sagen, denn damit würde er ja Fakten schaffen.
Auch das dürfte es nicht geben, dass die die Energiewende in ganz falsche Hände geraten ist.
Gudrun Hinz-Warnke
Samstag, 20. Oktober 2012
Lasst die Zugbrücke herunter
Die Bürgerinitiative ist empört, ist dieses Vorgehen doch genau die intransparente Fortführung der bisherigen Nicht-Information der Wedeler Bevölkerung den Kraftwerksbau betreffend. Es gibt in unserer Demokratie ausreichend öffentliche Gremien wie die Ratsversammlung oder auch Ausschüsse, in denen sich Vattenfall öffentlich den Fragen der Verwaltung und der gewählten Volksvertreter stellen kann.
Hervorzuheben ist in dem Zusammenhang, dass Vattenfall nach eigener Aussage aktuell den BürgerInnen selbst gegenüber weitere Informationen den Kraftwerksbau betreffend verweigert. Begründet wird dies mit dem laufenden Antragsverfahren. Wieso hier aber dann offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen wird, ist nicht ersichtlich und wird von der BI auch nicht akzeptiert.
!!Abgesagt!!
Donnerstag, 18. Oktober 2012
Nächstes BI-Treffen, Mi. 31.10.2012
unser nächstes Treffen findet in zwei Wochen
Mi, den 31.10.12 um 19:30 Uhr im ISI'S CHAMÄLEON, Rudolf-Breitscheid-Str. 40
in Wedel statt.Liebe Grüße,
die BI
Bullerbü und Kohlenpott
Bullerbü und Kohlenpott
Beim Lesen des Artikels des Umweltbeirats auf www.wedel.de ist mir ganz heimelig geworden. „Generationen von Bürgern sind mit dem Kraftwerk großgeworden und hunderte von Familien haben vom Kraftwerk gelebt.“ Ich fühlte mich zurückversetzt in meine Kindheit im Kohlenpott. Mein Großvater war ein stolzer Kumpel, und die Symbole des Bergbaus waren in der Wohnung meiner Großeltern allgegenwärtig. Wie schön.Nur hat dies rein gar nichts mit dem Bau eines Mega-GuDs in Wedel zu tun. All diese Menschen, die freiwillig hierher gezogen sind, haben meistens vorher in den B-Plan Elbhochufer Ost bzw. in entsprechenden B-Pläne der Stadt Wedel geschaut. Eine Gartenstadt, ein reines Wohngebiet, wo selbst keine Garagen erwünscht sind. Und nun dies. Wozu sich an Vorgaben des B-Plans halten? Lärmgrenzen? Das könnte ja Geld kosten. Und wie ich von vielen gehört habe, gab es auch schon massive Proteste beim Bau des Kohlekraftwerks Anfang der sechziger Jahre. Von Belastungen durch das kleine, vorher existierende Backsteinkraftwerk ist mir allerdings nichts bekannt.
Jeder weiß, dass grundsätzlich Gaskraftwerke sauberer und umweltverträglicher sind als Kohlekraftwerke. Nur hier steckt der Teufel im Detail. Vattenfall möchte bitte doch das unter Verschluss stehende Gutachten zur CO2 Belastung vorlegen. Wäre das geplante Kraftwerk ein Heizkraftwerk und würde die gleiche Leistung erzeugen wie das alte Kohlekraftwerk, gäbe es sicher eine Verbesserung. Nur hat das mit den vorgelegten Plänen nichts zu tun. Im Blog kraftwerk-wedel.de findet sich ein Link zur SPD in Wedel, der für viele, auch den Umweltbeirat, sicherlich interessant sein dürfte.
Zur Kommunalpolitik in Wedel: Ein Genehmigungsverfahren ersetzt kein ordentliches B-Plan-Verfahren. Die Genehmigungsbehörde in Kiel ist nicht für die Größe der Gebäude oder eine andere Art der Kühlung zuständig. Dort kann nur genehmigt, nicht genehmigt oder es können verbessernde Auflagen verhängt werden. Ganz so einfach, wie der Verfasser der oben genannten Stellungnahme, kann man es sich nicht machen.
Das Ende des Artikels suggeriert, dass man von einer Genehmigungsfähigkeit des Antrags ausgeht. Dies ist noch lange nicht geklärt. Und zu den Belastungen, die wir alle gemeinsam tragen müssen, sei unter anderem gesagt, dass es heutzutage üblich ist, in der Nähe von Wohngebieten zu bohren. Rammverfahren sind im Jahre 2012 eher unüblich. So etwas kann nur jemand schreiben, der möglichst weit entfernt wohnt.
Nun ja, zurück zum Anfang der Geschichte: einige Menschen bleiben doch immer noch bei der Mär vom schönen Bullerbü. Bitte weiterträumen.
Kerstin Lueckow
Mittwoch, 17. Oktober 2012
Energiewende in Schleswig-Holstein
Diese Veranstaltung war gut besucht. Auch viele BI Mitglieder waren anwesend, um sich über die Energiepolitik in Schleswig-Holstein zu informieren.
Das von Vattenfall geplante GuD ist natürlich auch zur Sprache gekommen.
Dazu mehr im Artikel
Energiewende in Schleswig-Holstein
Kerstin Lueckow
Donnerstag, 11. Oktober 2012
Nächstes BI-Treffen, Mi. 17.10.2012
unser nächstes Treffen findet
Mi, den 17.10.12 um 19:30 Uhr im ISI'S CHAMÄLEON, Rudolf-Breitscheid-Str. 40
in Wedel statt.Liebe Grüße,
die BI
Hier kommt eine Kiste
Bewegte Bilder auch unter http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/media/hamj22385.html
Die Bürgerinitiative Stopp! Kein Mega-Kraftwerk Wedel übergibt Einwendungen ans LLUR in Flintbek
Vertreter der Bürgerinitiative haben am Montag, den 08.10.2012 insgesamt 1.133 Einwendungen an das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) übergeben.
Viele Wedeler und Hamburger Bürger/innen haben in Form von Unterschriften und persönlichen Briefen ihren Protest gegen die Pläne zur Errichtung eines Mega-Kraftwerks zwischen zwei reinen Wohngebieten zum Ausdruck gebracht.
Zusätzlich hat die Bürgerinitiative eine umfangreiche anwaltliche Stellungnahme erstellen lassen und einen Lärmgutachter hinzu gezogen. Viele weitere Einwendungen (auch aus ganz Deutschland) wurden direkt an das LLUR versandt.
Weitere Organisationen haben inzwischen Einwendungen erhoben, darunter der BUND, die Initiative „Moorburgtrasse stoppen“, Attac Hamburg AG Ökologie und Globalisierung und das Bündnis zur vollständigen Rekommunalisierung der Energienetze „Unser Hamburg-Unser Netz“.
Diese Pläne sind, auch nach Ansicht der Umweltverbände, vollkommen überdimensioniert. Falls eine Genehmigung erteilt werden sollte, werden wir Klage erheben.
Kerstin Lueckow
BI
Montag, 8. Oktober 2012
Last-Minute-Einwendungen
Eine Einwendung darf auch als Fax an das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) geschickt werden.
Fax-Nr. LLUR für Einwendungen GuD: 04347/704-602
Bitte Name, Anschrift, Datum und Unterschrift nicht vergessen.
Samstag, 6. Oktober 2012
Termine*3 II
am Wochenende und in der nächsten Woche gibt es drei interessante Diskussionsmöglichkeiten:
- Sa, 06.10.12 Informationsstand zum Vattenfall GuD jetzt auch in Rissen, 10.00 bis 13.00 Uhr, in der Passage bei der HASPA, Wedeler Landstrasse
- Di, 09.10.12 Die SPD Wedel lädt ein: Energiewende Schleswig-Holstein, 19:30 Uhr, ISI'S CHAMÄLEON
- Di, 09.10.12, DIE LINKE Elbvororte informiert, 19:30 Uhr Restaurant Blankenese, Schenefelder Landstraße 169
Viele Grüße, die BI
Last Call!
Die BI bittet dringend um Unterstützung. Bitte einwenden! Jeder Brief zählt und muss bearbeitet werden. Und jedes Argument kann wichtig sein.
Kerstin Lueckow
Dienstag, 2. Oktober 2012
17 Fehler auf einen Streich
Faktencheck Mirco Beisheim
Die SPD-Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft für Rissen, Frau Anne Krischok, hat am 25.9.2012 einen vermeintlichen Faktencheck im Form einer Pressemitteilung zum geplanten neuen Vattenfall Kraftwerk in Wedel herausgebracht. Leider scheint dieser „Faktencheck“ aus der Not von Frau Krischok heraus entstanden zu sein, auf immer mehr Anfragen von Menschen aus Rissen antworten zu müssen. Anfragen zu einem Thema, mit dem sich Frau Krischok bisher nicht beschäftigt hat. Das war bisher zwar bedauerlich, blieb jedoch Frau Krischok überlassen. Jedoch nicht mehr nur bedauerlich, sondern leider vielmehr sträflich sind nun aber die teilweise haarsträubenden Falschinformationen, die Frau Krischok in ihrem „Faktencheck“ herausgegeben hat.Mirco Beisheim hat die Aussagen von Frau Krischok nun seinerseits einem kurzen Faktencheck unterzogen und stellt hiermit ein paar Dinge für die interessierte Öffentlichkeit richtig.
Krischok: Das bisherige Wedeler Kohlekraftwerk soll am Standort durch ein neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk ersetzt werden.1. Fehler:
Das HKW Wedel wird laut Aussage Vattenfalls bereits durch das KoKW Moorburg ersetzt. Das neue GuD soll also nicht als Ersatz des HKW Wedel, sondern zusätzlich zum KoKW Moorburg gebaut werden.
Krischok: Diese Investition kostet Vattenfall 500 Millionen Euro; das neue GuD-Kraftwerk wird den Westen Hamburgs (ca. 118.000 Haushalte) künftig mit Fernwärme versorgen und dazu 400 bis 470 Megawatt Strom erzeugen.2. Fehler:
es sind nicht 118.000, sondern 180.000
3. Fehler:
Was hat Strom mit Fernwärme in Bezug auf das GuD bzw. das Heizkraftwerk Wedel zu tun? Hier wäre die Information wichtig, um die Dimensionen zu verdeutlichen:
Heizkraftwerk Wedel jetzt: 260 MW el, bis zu 390 MW th
GuD geplant: bis zu 400/470 MW el, bis zu 400 MW th
Krischok: Wedel ist bereits jetzt als Kraftwerksstandort voll erschlossen.4. Fehler:
nein, die nötige Gaszuleitung besteht bisher nicht und ist kein unwichtiger Faktor im Genehmigungsverfahren. Voll erschlossen ist in diesem Fall daher falsch.
Krischok: Beim Alternativstandort Stellinger Moor müssten z.B. 25 Kilometer neue Hochdruckgasleitungen verlegt werden, davon sieben durch Hamburg. Der Standort Stellinger Moor würde nach jetziger Schätzung 96 Millionen Euro an Mehrkosten bedeuten. Dieses Geld möchten wir besser und anders ausgeben und nicht in Rohre von und nach Stellingen“.5. Fehler:
Es ist ökonomisch keineswegs besser, statt 96 Millionen Mehrkosten in Stellingen stattdessen in Wedel zusammen mit Vattenfall 500 Millionen an einem nach allgemeingültigen Maßstäben ökonomisch und ökologisch ungeeigneten Standort zu versenken, der direkt an einem Wohngebiet liegt, der 20 KM vom HH Fernwärmenetz entfernt ist und für den eine 20 KM lange Leitung gewartet werden muß (ist die Leitung blockiert, ist Hamburgs Westen kalt). Darüberhinaus hatte Vattenfall nie ein Problem damit, ca. 300-400 Millionen Euro für „Rohre von und nach Altona“ in Form der sog. Moorburgtrasse verbauen zu wollen … warum spielen jetzt „nur“ 100 Millionen Euro eine solch entscheidende Rolle?.
Krischok: In Wedel wird ein Energiespeicher für überschüssigen Windstrom errichtet, der wie ein gigantischer Wasserboiler funktioniert. 30 000 bis 60 000 Kubikmeter Wasser werden mit Windstrom auf fast 100 Grad erhitzt und dann ins Fernwärmenetz eingespeist.6. Fehler:
Der Wasserboiler hat faktisch nichts mit dem GuD zu tun und könnte völlig selbständig am Standort Wedel existieren. Solche Wasserspeicher sind auch nicht innovativ, sondern Stangenware. Und ob Vattenfall, die zig Kohlekraftwerke mit überschüssigem Kohlestrom betreiben, dort primär Windstrom einsetzen, hat sehr viel mit „Glauben“ und sehr wenig mit Tatsachen zu tun.
Krischok: Die neue Anlage kann zudem in 20 Minuten an- sowie heruntergefahren werden; das jetzige Heizkraftwerk braucht hierzu acht Stunden. Insofern kann man mit dem neuen Kraftwerk besser auf Bedarfsspitzen reagieren.8. Fehler:
ein KWK-Kraftwerk läßt sich eben wegen der Fernwärme und trotz des netten Wärmepuffers nur bedingt an die Lastprofile im Strombereich anpassen. Und es gilt: umso kleiner ein Kraftwerk ist, umso besser läßt es sich regeln. Ein 1000 MW KWK-Kraftwerk ist dafür eher ungeeignet und ein 50 Jahre altes KoKW kaum eine geeignete Referenz.
Krischok: Das neue Kraftwerk wird auf dem Gelände des jetzigen Kohlelagers entstehen - statt der jetzigen 80 ha wird das neue GuD-Kraftwerk noch ca. 30 ha Fläche benötigen.9. Fehler:
Das Bauplan sieht wie folgt aus: Von 2016-2017 wird das neue Innovationskraftwerk gebaut, 2018 wird das Innovationskraftwerk in Betrieb genommen, während das Kohlekraftwerk noch im sogenannten „Stand-By-Betrieb“ bleiben wird.
laut VF soll das neue GuD bereits 2016/17 in Betrieb gehen
Krischok: 2019-2020 soll dann das Kohlekraftwerk komplett abgebaut werden – auf Kosten von Vattenfall, denn Hamburg ist ausdrücklich am Wedeler Kraftwerk und dessen Abbau nicht beteiligt.10. Fehler:
nur 2 Jahre Abbauzeit für das KoKW? VF spricht von mindestens 3 Jahren, Zeit nach hinten offen
Krischok: Der hier auftretende Baustellenverkehr soll über die Industriestraße und die B431 erfolgen, aber auch über die Elbe.11. Fehler:
Klar ist: Das neue Kraftwerk wird auch kleiner und sauberer als das bisherige sein – dieses benötigt jeden Tag rund 2000 Tonnen Kraftwerkskohle, um seine Leistung aufrecht zu erhalten.
aus den bisher öffentlich gemachten Zahlen geht nicht hervor, ob das neue GuD wegen seiner Größe nicht sogar mehr CO2 als das alte KoKW emittiert. Von „sauber“ kann also gar keine Rede sein.
Krischok: Leiser wird es auch, da mit der Inbetriebnahme des GuD-KW der Schiffsverkehr zur Anlieferung der Kohle entfällt sowie der LKW-12. Fehler:
Zubringerverkehr zum Abtransport der Reststoffe nicht mehr nötig sein wird.
das neue KW wird lauter, weswegen ja Vattenfall in seinen Lärmprognosen statt des bestehenden reinen Wohngebiets ein „allgemeines“ Wohngebiet annimmt. Die permanente Luftkühlung des neuen GuD ist auch sehr viel störender für die Anwohner als das bisherige ca. 1x pro Monat stattfindende Entladen der Kohleschiffe.
Krischok: Die Gaszulieferung wird voraussichtlich durch eine unterirdische Pipeline erfolgen, die nach Angaben von Vattenfall nur einen Durchmesser von 30 Zentimeter erfordert. Diese Leitung13. Fehler:
wird von Hedlingen nach Wedel gelegt und berührt den Hamburger Westen nicht.“
ok, kein richtiger Fehler, aber eine schlimme Einstellung: denn die Gefahren der geplanten Bauarbeiten für die Gas-Trasse bewegen die Menschen am Deich durchaus
Krischok: Das neue Innovationskraftwerk ist zentraler Bestandteil des Energiekonzepts mit der Stadt Hamburg. Darin hat sich Vattenfall gegenüber der Hansestadt verpflichtet, in den kommenden sechs Jahren rund 1,5 Milliarden Euro in die Energieinfrastruktur in der Metropolregion zu investieren. Schwerpunkte bilden neue Speichertechnologien und der Umbau zu intelligenten Netzen.14. Fehler:
ist ein Denkfehler: Wenn die SDP bei Vattenfall die nötige Einsparung von Fernwärme in den kommenden Jahren durchgesetzt hätte, bräuchten wir gar nicht mehr über solche Mega-Kraftwerke diskutieren. Speichertechnologien und intelligente Netze meinen den Strombereich und haben mit dem geplanten GuD nichts zu tun und sind hier reine nett klingende Placebo-Aussagen.
Krischok: Mit der Entscheidung für Wedel wird das Genehmigungsverfahren am Standort Stellingen ausgesetzt. Damit kann diese Fläche später sicherlich einer anderen Nutzung zugeführt werden, ein nicht unwesentlicher Aspekt in einem Stadtstaat mit begrenzten Flächen ...15. Fehler:
da werden sich die Wedeler ja freuen, daß wegen des neuen Kraftwerks die nette Fläche am Elbufer und direkt an einem reinen Wohngebiet keiner anderen Nutzung als für ein Mega-Kraftwerk zugeführt werden kann und dazu gleich der angrenzende Businesspark beeinträchtigt wird. Schön für Wedel und die Anwohner ...
Krischok: ... und es wird ein bestehendes Kraftwerk ersetzt und nicht ein komplettes neu gebaut.16. Fehler:
ach so, wenn ich also mein altes Auto verkaufe und ein neues kaufe, dann ist das neue Auto kein komplett neues, weil ... ?
Krischok: Profitieren von dem Neubau werden nicht nur die Umwelt, sondern auf jeden Fall auch Radfahrer und Wanderer an der Elbe. Der Elbwanderweg, der bislang um das Kraftwerk herumgeführt werden musste, wird künftig wieder direkt am Elbufer entlangführen.17. Fehler:
schöner Nebeneffekt: die Wohn- und Lebensqualität von Menschen in Wedel und Rissen wird für Jahrzehnte sehenden Auges beeinträchtigt durch ein Kraftwerk, wie es nirgendwo sonst in Europa (laut Vattenfall!) so nah an einem Wohngebiet gebaut wird. Die Sache mit dem Radweg ist eine Nebelkerze: das KoKW wird eh in den kommenden Jahren rückgebaut, weil es am Ende seiner Betriebszeit angekommen ist. Das hat mit dem geplanten GuD nichts zu tun.
Resümee aus Sicht von Mirco Beisheim
Sicherlich kann man energiepolitisch über den Sinn eines Großkraftwerks streiten. Aus Sicht der Großkonzerne (und es ist auch legitim, sich aus Sicht von Politikern dieser Sicht anzuschließen, wenn man dies offen kommuniziert) machen Großkraftwerke auch heute noch marktwirtschaftlich Sinn, wenn sie wie im Fall des geplanten GuD Wedel mit einem Fernwärmemonopol in HH verknüpft sind. Aus Sicht der betroffenen Anwohner, der Energiewende und einer von vielen Menschen in Deutschland gewünschten stärkeren Unabhängigkeit von den großen Energiekonzernen wie Vattenfall gibt es aber auch viele Argumente, die gegen das neue GuD sprechen.Was jedoch nicht legitim ist und leider einer Versachlichung der Diskussion entgegenläuft ist das vorliegende Papier von Frau Krischok. Immerhin ist Frau Krischok nicht nur SPD-Bürgerschaftsabgeordnete, sondern auch Vorsitzende des Hamburger Umweltausschusses und trägt dementsprechend auch ein erhebliches Maß an Verantwortung in der Sache. Die Pressemitteilung vermischt aber sachliche Fehler mit unhinterfragt übernommen Aussagen aus den Werbebroschüren von Vattenfall. Dies trägt eher zur Verunsicherung der Rissener Anwohner bei und erschüttert einmal mehr das Vertrauen der Menschen in die gewählten Volksvertreter. Ich mache Frau Krischok daher auf die kommende Veranstaltung der SPD Wedel am 9.10. aufmerksam. Dort werden sicherlich viele Fakten zur Sprache kommen und sie kann mehr über das Thema erfahren, als in der Pressemitteilung steht.
Kommentar von Mirco Beisheim
Samstag, 29. September 2012
Innovation?
RWE hat in diesem Wort seine drei Buchstaben entdeckt und behauptet in seiner Werbung nun „voRWEgzugehen“. Wohl ganz anders liegt der Fall bei Vattenfall.
Bei dem von Vattenfall in Wedel geplanten so genannten „Innovationskraftwerk“ habe ich in den im Wedeler Rathaus ausgelegten Unterlagen die Stelle mit der Innovation nicht so richtig finden können (aber es mag sein, dass das ganz tief im Kleingedruckten verborgen war). Der wie ein Feigenblatt beigestellte kleine Warmwasserspeicher kann damit ja wohl nicht gemeint gewesen sein.
Fossile Brennstoffe zu verfeuern, riesige Mengen klimaschädliche Gase wie Kohlendioxid in die Luft zu blasen und dann in Zeiten von Klimawandel und Erderwärmung auch noch irrwitzige Mengen an Wärmeenergie ungenutzt und aufwändig mittels eines riesigen Luftkondensators einfach in die Atmosphäre zu pusten, kann wohl kaum als innovativ und schon gar nicht als umweltverträglich bezeichnet werden. Das ist nicht die Energiewende sondern da kann man sich nur energisch abwenden.
Im aktuellen Septemberheft des Magazins „Spektrum der Wissenschaft“ ( http://www.spektrum.de/ ) geht es ab Seite 72 um das Thema „Geothermie“, also um „Energie aus der Tiefe“ ( http://www.spektrum.de/artikel/1157705 ). In einem Kasten auf Seite 80 ist dort zu lesen: „… In Ballungsräumen lässt sich oberflächennahe Geothermie großflächig nutzen. So werden in Frankfurt am Main bereits ganze Felder aus Erdwärmesonden eingesetzt, um im Sommer Hochhäuser zu kühlen. Dazu wird der Kreisprozess der Pumpe kurzerhand umgedreht und die Wärme aus dem Gebäude in die Tiefe abgeführt. Als Folge erhitzt sich das Gestein unter der Stadt im Sommer auf über 20 Grad Celsius. Ein Teil der Wärme bleibt immerhin lange genug gespeichert, um im Winter wieder verwendet zu werden. …“
Und das LLUR (!!!) beschreibt in seinem „Leitfaden zur geothermischen Nutzung des oberflächennahen Untergrundes“ ( http://www.umweltdaten.landsh.de/nuis/upool/gesamt/geologie/geothermie_2011.pdf ) auf Seite 33 genau die Phasen dieses Prozesses im Laufe der Jahreszeiten.
Das mit der Abwärme des Kraftwerks zu versuchen, das würde man wirklich innovativ nennen können!
Wäre das nicht eine Alternative, die Wärme wenigstens zum Teil rückholbar in die Erde zu leiten statt unwiederbringlich und sinnfrei in die Luft?
Sollten wir das LLUR nicht mal fragen, ob man nicht ein Exemplar der Broschüre auch Vattenfall zur Verfügung stellen könnte? Oder wäre wirkliche Innovation von Vattenfall zu erwarten, dann doch etwas viel verlangt? Folgt Vattenfall hier vorsichtig eher dem Motto „Dat hebt wi jümmers so mokt!“?
Ein Wedeler (Name und Anschrift den Blogmoderatoren bekannt)
Dienstag, 25. September 2012
Sehr geehrte Entscheidungsträger
Leserbrief zum Artikel
Von Rammstößen und Blätterrascheln erschienen im Wedel-Schulauer Tageblatt am 08.09.2012
Sehr geehrte Entscheidungsträger der Stadt Wedel, am 6. September besuchte ich die zweite Infoveranstaltung von Vattenfall zu dem geplanten GuD in Wedel. Danach lässt sich das Thema wohl auf eine Frage reduzieren: Wieviel will die Stadt Wedel ihren Bürgern und Bürgerinnen zumuten, damit Vattenfall seine Gewinne maximieren kann?
Es geht Vattenfall natürlich nicht um Umweltschutz, nicht um innovative Technik und erst recht nicht um gute Nachbarschaft, sondern um Gewinnmaximierung. Mit dem Hinweis darauf, dass es noch keine Detailpläne gebe, konnte von Vattenfall fast keine Frage konkret beantwortet werden. Vattenfall wird sich bei seiner Gewinnmaximierung – das unterstelle ich einfach mal – an die gesetzlichen Grenzwerte (zum Bespiel bei der Lärmentwicklung) halten. Allerdings werden sie sich, um die Kosten möglichst gering zu halten, dabei immer am oberen Rand bewegen – die besten lärmreduzierenden Techniken werden also wohl nicht zum Einsatz kommen. Vattenfall will eben verdienen – egal in welcher Nachbarschaft sie sich befinden.
Der Stadt Wedel sollte es aber um die Lebensqualität gehen, die schon in der mehrjährigen Bauphase massiv beeinträchtigt sein wird. Schon allein die Fragen, ob Grundschüler sich bei dauerhaftem Baulärm, der auch zu Erschütterungen führen wird, konzentrieren können, oder aber, wie die Stimmung im Kindergarten durch zusätzlichen Lärm aufgeheizt wird, sind wohl klar zu beantworten.
Also bleibt für mich nur eine einzige Frage: Warum unterstützt die Stadt Wedel anscheinend so vorbehaltlos diese rücksichtslose Umsetzung des Megakraftwerks?
Margit Lemke
Königsbergstraße
Wedel
Sahneschnittchen in sauer
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Niels Schmidt,
auch ich war auf der Einwohnerversammlung am 2012-09-18 im Ratsaal erstaunt darüber, wie offensichtlich wenig sich Verwaltung und Kommunalpolitiker in Wedel mit den Details des von Vattenfall geplanten Kraftwerkneubaus auseinandergesetzt haben.
Glauben Sie, Ihre Verwaltung und die von uns gewählten Ratsmitglieder wirklich, nach Abgabe des Genehmigungsverfahrens an das LLUR sich (abgesehen von den städtebaulichen Aspekten „Wanderweg“ und „Einpassen in die Umgebung“) inhaltlich nicht mehr mit den Kraftwerksplanungen auseinandersetzten zu müssen?
Zum einen gehen Sie recht, das LLUR ist nun für das weitere Genehmigungsverfahren zuständig.
Zum anderen glauben Sie persönlich als Bürger vielleicht weit genug vom Kraftwerk entfernt zu wohnen, so dass Sie glauben, nicht betroffen zu sein.
Zum Dritten aber nehmen Sie dann Ihre weitere Rolle, nämlich die des / der Projektverantwortlichen für den „BusinessPark Elbufer“ nicht ausreichend wahr. Als solche nämlich sollten Sie aufs Äußerste daran interessiert sein, dass die direkte Nachbarschaft des neuen Kraftwerks den Wert der zu entwickelnden Fläche „BusinessPark Elbufer“ in keiner Weise schmälert.
Aber genau das steht zu befürchten: Würden Sie als Firmenchef Ihren Firmenneubau inklusive der repräsentativen Firmenräume, in denen der Firmenchef bei im Sommer geöffneten Fenstern seine wichtigen Geschäftspartner empfangen möchte, in unmittelbare Nachbarschaft eines permanent über Gebühr lärmenden Kraftwerks setzen?
Würden Sie als Investor allen Ernstes dort gar ein Hotel hinsetzen wollen?
Der Luftkondensator (Luko) des geplanten Kraftwerks, ein Monstrum von 100m (bzw. 110m) x 40m x 35m soll in keiner Weise mit Lärmschutzmassnahmen ausgestattet werden, jedenfalls werden im Lärmgutachten der Fa. Müller-BBM keine erwähnt. Laut Gutachten wird er mit Schalldruckpegel von 99dB(A) an der Lufteintrittsseite die Hauptlärmquelle des Kraftwerks sein. In Richtung des in einiger Entfernung liegenden Hellgrunds will man die Immissionsgrenzwerte für ein Allgemeines Wohngebiet um gerade einmal schöngerechnete 1dB(A) unterschreiten. Viel dichter als am Hellgrund und ohne jede Gebäudeverbauung dazwischen wird der Luko aber am neuen „BusinessPark Elbufer“ gelegen sein und dieses beschallen. Da wird Ihrem „Sahneschnittchen“ die Sahne ganz schön sauer werden!
Warum sollen für das reine Wohngebiet Hellgrund die um satte 5dB(A) höheren Immissionsgrenzwerte für ein allgemeines statt die für ein reines Wohngebiet herangezogen werden? Warum wollen Sie sich für Ihren „BusinessPark Elbufer“ mit den hohen Immissionsgrenzwerten für ein Gewerbegebiet zufrieden geben?
Bitte lesen Sie dazu den Abschnitt 6.7 „Gemengelage“ der TA Lärm einmal sehr genau durch.
Erstens „können“ nach diesem Abschnitt Immissionsgrenzwerte für ein an ein Gewerbegebiet angrenzendes Wohngebiet angehoben werden. Wohlgemerkt: „können“! Das heißt: das LLUR, kann, wenn Sie und wir es darum bitten, diese Erhöhung durchaus auch versagen! Das Zauberwort ist die „konkrete Schutzwürdigkeit des betroffenen Gebietes“, diese könnten Sie anhand der nur Ihnen als Stadt zur Verfügung stehenden Unterlagen sicherlich leicht belegen und begründen.
Zweitens darf diese Erhöhung der Immissionsgrenzwerte nur unter bestimmten Voraussetzungen vorgenommen werden: „Es ist vorauszusetzen, dass der Stand der Lärmminderungstechnik eingehalten wird.“ Die Lärmminderungstechnik hat sich seit dem Entstehen der TA Lärm im Jahre 1998 zweifelsohne weiterentwickelt und hat heute ganz andere Möglichkeiten als damals. Das Lärmgutachten der Fa. Müller-BBM erwähnt für alle möglichen Anlagenteile detaillierte Lärmschutzmassnahmen, für den Luko dagegen keine. Im Gegenteil: um von den sehr hohen dort genannten Emissionswerten ausgehen zu können, setzt das Gutachten ideale Betriebsbedingungen voraus. Ob die auch später im Betrieb zu jedem Zeitpunkt vorliegen werden? Dahingehend sollten Sie und wir gegenüber dem LLUR unsere Zweifel zum Ausdruck bringen.
Drittens: Sollte sich später einmal bei Wiederholungsmessungen während der Betriebsphase herausstellen, dass die Grenzwerte durch den Luko doch nicht eingehalten werden, würde Vattenfall zur Nachbesserung aufgefordert werden. Vattenfall würde dann vermutlich argumentieren, dass eine Nachrüstung mit Kulissenschalldämpfern wegen der für solch ein zusätzliches Gewicht zu schwach ausgelegten Stelzen des Luko nicht möglich sei, bzw. andere Maßnahmen unverhältnismäßig teuer werden würden, das Begehren auf Nachrüstung könnte auf Basis dieser Gegenargumente dann niedergeschlagen werden und der Lärmpegel unverändert zu hoch bleiben, die Anwohner am Hellgrund und die Menschen im „BusinessPark Elbufer“ das Nachsehen haben. Hier sollten Sie und wir schon jetzt bei der LLUR Schalldämpfungsmaßnahmen einfordern oder wenigstens die Auslegung der Luko-Beine für eine spätere Nachrüstung von Kulissenschalldämpfern durchsetzen.
Erreichen Sie durch eine Eingabe niedrigere Immissionsgrenzwerte für den Hellgrund, ist zu erwarten, dass damit automatisch auch der im „BusinessPark Elbufer“ ankommende Lärm deutlich geringer ausfällt und man in diesem „Park“ vielleicht auch mal einen Vogel wird zwitschern hören können.
Auch zum Thema Infraschall haben Sie in der Einwohnerversammlung von den Ängsten Ihrer Bürger gehört. Infraschall ist nicht der im Gutachten behandelte tieffrequente Schall, sondern der noch darunter liegende Frequenzbereich unterhalb von 20Hz. Es wurden von Bürgern Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts erwähnt. Im Internet finden Sie viele weitere beunruhigende Aussagen und Experimentbeschreibungen zu dem Thema. Die TA Lärm von 1998 kümmert sich nicht um diesen Frequenzbereich, dass auch Schall in diesem Frequenzbereich Auswirkungen auf Lebewesen hat oder haben kann, war damals wohl noch weitgehend unbekannt. Fordern Sie per Einwendung eine zusätzliche Betrachtung dieses Frequenzbereiches ein!
Sie haben alle Unterlagen zum geplanten Kraftwerk im Hause, Sie haben also kurze Wege und können ganz bequem Einsicht in die Unterlagen nehmen. Lesen hilft! Bringen Sie als Projektverantwortliche für den „BusinessPark Elbufer“ schnellstens Ihre Einwendungen zu Papier! Schließlich sind Sie dem Steuerzahler für das Gelingen des Projekts „BusinessPark Elbufer“ verantwortlich! Auch Einsprüche der Stadt Wedel müssen bis zum 2012-10-10 der LLUR vorliegen (Ausschlussfrist)!
Und überlassen Sie das Feld nicht allein Frau Koschorrek und ihren Mannen von der FDP, war sie doch die Einzige aus dem Rat, die bei der Einwohnerversammlung eine Prüfung der Unterlagen versprochen hat. (Sie benutzte allerdings in ihrer Formulierung das Futur, hatte demnach also im Gegensatz zu vielen Bürgern schon drei Viertel der Auslegungsfrist untätig verstreichen lassen.)
Verlassen Sie sich nicht auf mündliche Aussagen Ihrer momentan sehr freundlich auftretenden Ansprechpartner bei Vattenfall! Wie der samstägliche Stand von Vattenfall in der Wedeler Bahnhofstrasse ausschließlich dem Einlullen dem besorgten Teil der Bevölkerung dient, so dient auch die Ihnen gegenüber an den Tag gelegte Freundlichkeit der Vattenfall-Mitarbeiter genau demselben Zweck. Wir haben es hier mit einem professionell ausschließlich seine eigenen Interessen verfolgenden Großkonzern zu tun. Warten Sie ab, kaum ist die Einspruchsfrist abgelaufen wird es keinen Stand mehr in der Bahnhofstraße geben und auf den Bürgermeister von Wedel werden die einst freundlichen Mitarbeiter von Vattenfall, die ihm eben noch auf Augenhöhe zu begegnen schienen, plötzlich von weit oben herabschauen, ihn kaum noch kennen.
Denn letztlich zählt ausschließlich das, was auf dem Papier steht: die tatsächlich eingesandten Einwendungen und letztlich der Genehmigungsbescheid des LLUR. Mündlich geäußertes hat hier keinen Wert, ist Schall und Rauch! Und jede Einwendung, die die Vattenfall-Mitarbeiter durch ihr Einlullen im Vorwege verhindern konnten, spart den Konzern im weiteren Fortgang des Genehmigungsverfahrens viel Diskussion, Ärger und eventuell einen Haufen Geld!
Mit freundlichen Grüßen
(ein Wedeler Bürger)
Sonntag, 23. September 2012
Blague du jour, Referenzkraftwerk
Daher hatte ich Vattenfall um ein Referenzkraftwerk gebeten, dass den gleichen Umständen wie hier entspricht, also eine ruhige Wohngegend und ein Abstand von ca. 200 Metern. Zugesagt wurde ein vergleichbares Kraftwerk in Deutschland.
Herausgekommen ist Folgendes (3. Veranstaltung von Vattenfall auf Nachfrage):
Bayet Gas-Kombikraftwerk, Frankreich
"Die Wahl des Standortes in der Region Auvergne fiel Ende 2006 auf ein abgelegenes Gebiet in unmittelbarer Nähe zu den örtlichen Gas- und Elektrizitätsnetzen."Ein Beweisfoto findet sich unter folgendem Link:
http://www.3cb.fr/projet-3cb/presentation-projet-3cb
Laut Vattenfall liegen keine Messwerte vor, da dieses Kraftwerk sich außerhalb der Zivilisation befindet.
Was soll den Anwohnern hier zugemutet werden?
Wir können davon ausgehen, dass es eine solche Konstellation (Größe, Luftkondensator und Nähe zum Wohngebiet) nicht gibt. Das Elbhochufer und die angrenzenden Gebiete in Rissen wären somit ein einmalig negatives Bespiel. Und dann gibt es noch Menschen, die sich wundern, worüber wir uns beschweren!
Kerstin Lueckow
für die BI
Infoveranstaltung, Mi. 26.09.12, Dezentral statt Groß-Kraftwerk
Dezentral statt Groß-Kraftwerk: Kiel ein Vorbild für den Konflikt in Wedel?
Datum: Mittwoch, 26.09.2012, 19 Uhr
Ort: Aula der Ernst-Barlach-Gemeinschaftsschule Wedel
Tinsdaler Weg 44, 22880 Wedel
Anfahrt: http://www.regionalschule-wedel.de/anfahrt.php
Eingeladen sind:
BürgerInnen aus Wedel und Hamburg (insbesondere Altona, Rissen, Blankenese als direkt Betroffene);
Politiker, Presse; die Veranstaltung ist öffentlich
Hintergrund
Anlässlich der Frage, welchen konkreten Nutzen das neue fossile GuD (Gas- und Dampfturbinen Kraftwerk) als Mega-Kraftwerk am Standort Wedel für die Energiewende hat oder nicht hat, möchte die BI „Stopp! Kein Mega-Kraftwerk Wedel“ zu einem Informationsabend am Mittwoch, den 26.9. um 19.00 Uhr, in der Ernst-Barlach-Gemeinschaftsschule Wedel herzlich einladen.Gäste sind u.a. Willi Voigt, ehem. Energiestaatssekretär des Landes Schleswig-Holstein und aktuelles Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke Kiel, Ulrich Hühn, "BI für umweltfreundliche Energieerzeugung in Kiel und Umgebung - Kein Kohlekraftwerk in Kiel" und Hans Schäfers, Dozent an der HAW Hamburg und maßgeblich am Forschungsprojekt „Smart Power Hamburg“ beteiligt.
Der Wedeler Bürgerinitiative „Stopp! Kein Mega-Kraftwerk Wedel“ geht es darum, das von Vattenfall als alternativlos dargestellte Konzept eines neuen fossilen Groß-Kraftwerks mit bis zu 1440 MW kumulierter Feuerungsleistung am Standort Wedel hinsichtlich möglicher Alternativen zu überprüfen.
Kiel ein Vorbild für Wedel und Hamburg?
Am 24.9. wird der Aufsichtsrat der Stadtwerke Kiel über ein neues Fernwärme-Konzept für die Stadt Kiel entscheiden. Lange planten die Stadtwerke eine Lösung mit einem zentralen Großkraft-werk, zuerst als Kohle-, dann als GuD-Kraftwerk, ähnlich wie jetzt in Wedel. Nach gründlicher Prüfung des Vorhabens wurde jedoch eine weitere Variante u.a. mit bis zu 20 BHKW Modulen á 10 MW Leistung und einer dezentralen Verteilung entwickelt. Diese Variante wird von einem breiten Bündnis aus Stadtwerken, Politik, Umweltverbänden und BürgerInnen getragen. Willi Voigt und Ulrich Hühn werden über die Hintergründe der Entscheidungsfindung berichten.Das Forschungsprojekt „SMART POWER HAMBURG“ wird im Zuge des Förderprogramms "EnEff:Wärme" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Vor allem die größtmögliche Integration von Erneuerbaren Energien in die effiziente Versorgung von Städten liegt SMART POWER HAMBURG am Herzen. In dem Projekt werden auch die Potentiale des bestehenden Fernwärmenetzes in Hamburg für eine dezentrale Versorgung untersucht. Hans Schäfers wird einen Einblick geben, ob die „Kieler Lösung“ auch für das Hamburger Fernwärmenetz denkbar ist.
Die Veranstaltung ist öffentlich.
Eingeladen sind neben den Wedeler und Hamburger BürgerInnen auch die Politiker aus dem Rat der Stadt Wedel und aus der Hamburger Bürgerschaft, um sich anhand unabhängiger Experten eine Meinung über das von Vattenfall geplante Vorhaben bilden zu können.
Die BI wünscht sich eine rege Beteiligung und offene Diskussion.
Nächstes BI-Treffen, Di. 02.10.2012
unser nächstes Treffen findet Dienstag
Di, den 02.10.12 um 19:30 Uhr im ISI'S CHAMÄLEON, Rudolf-Breitscheid-Str. 40
in Wedel statt.Liebe Grüße,
die BI
Freitag, 21. September 2012
Kommentar zur Einwohnerversammlung der Stadt Wedel
viele Mitglieder der Bürgerinitiative und interessierte Bürgerinnen und Bürger Wedels nahmen am Dienstag um 19.00 Uhr an der Einwohnerversammlung teil, um sich über den Stand des Kraftwerk-Neubaus zu informieren. Da der Bürgermeister und die Verwaltung bisher äußerst zurückhaltend in ihrer Informationspolitik waren, schien es vielen wohl der beste Weg zu sein, Antworten auf viele offene Fragen zu erhalten.
Die gut besuchte Versammlung hatte es nicht schwer, mit einer Zweidrittel-Mehrheit der Anwesenden die Tagesordnung zu ändern. Es wurde ein weiterer Tagesordnungspunkt zu einer Entscheidung des Rates zum Kraftwerksneubau aufgenommen und die Kraftwerksfragen auf Punkt 1 der Tagesordnung verschoben.
Die Fragen der Einwohner zeigten, dass sich inzwischen viele intensiv mit dem von Vattenfall beantragten Neubau des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks (GuD) beschäftigt haben. Fragen zur Energiepolitik, zu Lärmgutachten, zu Standortfragen und zum Genehmigungsverfahren wurden gestellt. Wedels Bürgermeister entledigte sich dieser Fragen leicht, diese Fragen seien nicht Sache der Stadt Wedel.
Erschreckend deutlich zeigte sich, dass weder die Stadt noch die Ratsmitglieder sich intensiver mit Fragen rund um den Kraftwerksneubau beschäftigt hatten. Die Verantwortung liege ausschließlich beim Land bzw. der Genehmigungsbehörde in Kiel-Flintbek und Vattenfall. Man wusste weder, welche Ausmaße das neue GuD haben wird, noch hatte man sich näher mit Lärm und Infraschall befasst.
Unklar blieb auch, warum Stadtverwaltung und Rat die Eile von Vattenfall, möglichst rasch zu einer Baugenehmigung zu gelangen, nicht hinterfragten. Man kam dem Konzern entgegen. Niemand scheint auf die Idee gekommen zu sein, zunächst einmal mit den Anwohnern und Bürgern in Wedel zu sprechen. Deren Meinung einzuholen. Sich Gutachten anzusehen. (Die es zu diesem Zeitpunkt selbst von Vattenfall noch gar nicht gab.) Stattdessen gab es intensive Gespräche mit einem Energiekonzern, der in den vergangenen Wochen sehr deutlich gezeigt hat, dass sein Interesse nur ein Ziel hat: Wirtschaftlichkeit.
Wer die Zeit hat, etwas tiefer zu graben, findet die entsprechenden Protokolle zu den Entscheidungen des Rates auf der Homepage der Stadt Wedel. In der Beschlussvorlage BV/2012/016/1 werden zwei Entscheidungsalternativen vorgestellt:
Variante 1: Ein Bebauungsplanverfahren für das gesamte Kraftwerksgelände einschließlich der Fläche des Kraftwerkneubaus - dann verbleibt die planungsrechtliche Gestaltungsmöglichkeit bei der Stadt Wedel. Diese Variante beinhaltet unter anderem die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und damit natürlich auch der Bürger der Stadt Wedel. Als Bürger hätten wir die Möglichkeit gehabt, zu einem frühen Zeitpunkt in einem geordneten Bebauungsplanverfahren Einfluss zu nehmen, Vorschläge zu unterbreiten, nach Alternativen zu suchen usw. (§ 33 BauGB). Nachteil für Vattenfall: Das Verfahren nimmt längere Zeit in Anspruch.
Die Variante 2: Die Fläche des eigentlichen Kraftwerks verbleibt im unbeplanten Innenbereich. Die Stadt nimmt ihre Gestaltungsmöglichkeiten nur noch für die verbleibende (Nicht-Kraftwerks-) Fläche wahr. Eine geordnete städtebauliche Entwicklung ist dann nur noch für den Randbereich möglich. Man vermeidet - unter Anwendung von § 34 Baugesetzbuch - ein geordnetes Bebauungsplanverfahren als Grundlage für eine Baugenehmigung. Vorteil für Vattenfall: Zeitersparnis.
https://sessionnet.krz.de//bi/to0050.asp?__ktonr=10796&search=1
http://www.gesetze-im-internet.de/bbaug/index.html
Der Dienstagabend hat deutlich gemacht, wie viel Unwissenheit es bei den Endscheidern in Wedel zum geplanten GuD gibt und es höchste Zeit ist, die zur Verfügung stehenden Gutachten zu lesen und zu hinterfragen.
Einwendungen dienen der Klärung von Sachverhalten. Vor allem zum Thema Infraschall und Baulärm sollte Nils Schmidt als Bürgermeister für alle Einwohner besonders aber im Hinblick auf die Schule und aktiv werden.
Bitte unbedingt daran denken: am 10.10.2012 müssen die Einwendungen beim LLUR eingegangen sein!
Bea Brandes
Für die BI
Montag, 17. September 2012
Termine, Termine, Termine
in dieser Woche gibt es gleich 3 interessante Termine! Daher hier zur Erinnerung:
- Dienstag, 18.09.12 Einwohnerversammlung der Statdt Wedel, 19:00 Uhr Rathaus, TOP 3: Der Bürgermeister informiert zum Kraftwerk-Neubau
- Mittwoch, 19.09.12 BI-Treffen, 19:30 Uhr, ISI'S CHAMÄLEON
- Donnerstag, 20.09.12, zwischen 18 und 20 Uhr, Vattenfall hält eine Fragestunde zu den Antragsunterlagen ab, Kraftwerk Wedel, Tinsdaler Weg 146, 22880 Wedel
Die vollständige Liste aller Termine befindet sich in der Navigation auf der rechten Seite unter "Terminübersicht"
Viele Grüße,
die BI
Donnerstag, 13. September 2012
Leserbrief zum Artikel "Von Rammstößen und Blätterrascheln"
Leserbrief zum Artikel
Von Rammstößen und Blätterrascheln erschienen im Wedel-Schulauer Tageblatt am 08.09.2012
Hatte die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben, im Wedel-Schulauer Tageblatt einen guten, zugleich informativen und dabei objektiven Artikel zur Problematik des neuen GuD-Kraftwerks von Vattenfall vorzufinden – und ich muss gestehen, ich bin sehr angenehm überrascht worden. Den Namen des Autors SVEN KAMIN wird man sich merken müssen, ein guter Journalist, der die Herren von Vattenfall mit ihren nichtssagenden Antworten (wenn sie überhaupt etwas zu bemerken hatten; denn oft blieben die von den Bürgern eingeforderten Stellungnahmen ja ganz aus) in ihrer (Un-)Sinnhaftigkeit geschickt entlarvt hat. Die Klientel des WST wird sich nunmehr wieder vergrößern; ich zumindest bin als Leser gewonnen.
Mit Herrn Dr. Erker von der Fa. Vattenfall hatte ich übrigens im Anschluss an die Info-Veranstaltung am 6. 9. 2012 im Schulauer Fährhaus noch ein Gespräch, in dem ich ihn fragte, wie hoch das Output an Kohlendioxid beim neuen Kraftwerk sein werde, nachdem er vorher in der Diskussion geäußert hatte, der Ausstoß EINES KOHLE-KRAFTWERKS betrage gegenüber EINEM GASKRAFTWERK das 1,6fache. Unglaublich, aber wahr – er gab mir zur Antwort, das werde er erst Ende 2013 sagen !!
Herr Dr. Erker, die Bürger Wedels und Hamburgs haben ein Anrecht darauf, schon jetzt - vor der eventuellen Genehmigung des neuen GuD - zu erfahren, wie hoch der Kohlendioxid-Ausstoß beim alten KKW ist und wie hoch er später sein wird.
Und Herr Doktor Erker, die Bürger haben auch ein Recht darauf, dass
- ihre Kinder in den beiden benachbarten Tagesstätten und in der benachbarten Albert-Schweitzer-Schule, der größten Grundschule der Stadt, unbehelligt von Stress und Baulärm lernen und arbeiten können,
- die Bürger nicht befürchten müssen, dass ihre Häuser durch die Rammarbeiten Vattenfalls zusammenbrechen!
Da werden Sie wohl einen Haufen Geld in die Hand nehmen müssen!
Sonntag, 9. September 2012
Einwendungen!
Einwendungen sammeln.
Einwenden kann jede natürliche Person, d.h. es gibt keine Altersbeschränkung.
Alle betroffenen Anwohner, auch Kindergarten, Naturschutzverbände, Altenheim, Schule und Elternverbände können sich zusätzlich an die BI wenden, da wir anwaltliche Einwendungen formulieren lassen. Die Kosten für den Anwalt trägt die BI.
Einwendungen gehen auch mit Postkarten:
Kerstin Lueckow
für die BI
Faktenparade
Nach einer Einführung in die Begrifflichkeiten und Grenzwerte der TA Lärm kam er zu den Details seiner Prognoseberechnung.
Zwar ist die Strasse Hellgrund durch den Bebauungsplan der Stadt Wedel aus dem Jahre 1981 als reines Wohngebiet (WR) ausgewiesen worden, trotzdem arbeitet er in seinem Gutachten aber gemäß TA Lärm (aus dem Jahre 1998) wegen der „Gemengelage“ von hier direkt aneinander grenzenden Gewerbe- und Wohngebieten für den Hellgrund mit den Immissionsgrenzwerten für ein allgemeines Wohngebiet (WA). Er erläuterte, die TA Lärm fordere bei solch verschiedenen direkt benachbarten Gebieten "gegenseitige Rücksichtnahme" und schlage für den Lärm-Grenzwert "einen angehobenen geeigneten Zwischenwert" vor, "der für beide Seiten angemessen ist". (Dass es sich hierbei um eine Kann-Bestimmung handelt, erwähnt er lieber nicht. Vgl. Kap. 6.7 der TA Lärm).
Hier passiert ein wesentlicher Schritt zu Ungunsten der Anwohner:
Auf diese Weise wird der für ein reines Wohngebiet geltende Grenzwert ausgehebelt und ein um 5dB(A) höherer, für Vattenfall leichter zu erreichender Immissionsgrenzwert festgelegt! (Der Gutachter erläuterte: Wegen der logarithmischen Skalierung entspricht eine Erhöhung um 3dB(A) bereits einer Verdopplung des Schalldruckpegels. Eine Erhöhung um 10dB(A) entspricht einer Verdopplung der Lautheit.) Diesen Winkelzug sollten wir noch einmal intensiv hinterfragen.
Aus dem im Rathaus (als Abschnitt 18 der acht Aktenordner umfassenden Gesamtunterlagen) ausgelegten Lärmgutachten der Firma Müller-BBM vom 9. Mai 2012 (36 Seiten plus dicker Anhang) kann man entnehmen, dass der Luftkondensator (kurz Luko) in der Betriebsphase die Hauptlärmquelle des neuen Kraftwerks sein wird, ein Monstrum von 100m (bzw. 110m) x 40m und einer Höhe von 35m. Bauartbedingt werden etwa die untere Hälfte der Gesamthöhe Stelzenbeine einnehmen, die ein Feld von offenbar 32 Lüftern mit geschätzten 7,5m Durchmesser tragen. Manches Hochhaus in Wedel würde in diese Gebäudeausmaße mehrfach hineinpassen.
An seiner Lufteintrittsfläche prognostiziert der Gutachter einen Schalldruckpegel von 99dB(A), an seiner Luftaustrittsfläche von 94dB(A) (vgl. Tabelle 11 auf Seite 21 des Gutachtens). Er beeilt sich dazu unter 5.2.2 auf Seite 24 seines Gutachtens zu erläutern: "Der Luftkondensator stellt die maßgebliche Geräuschquelle dar. Dem Prognosemodell liegt ein Luftkondensator mit geringer Geräuschemission zugrunde. Dies bedeutet in der Regel, dass langsamlaufende Vielblatt-Ventilatoren mit ablösefreien Blattprofilen verwendet werden müssen und der Antrieb der Ventilatoren getriebelos über Treibriemen o.ä. erfolgen wird. Bei der Lagerung der Ventilatoren ist darauf zu achten, dass eine Körperschallübertragung auf das Kondensatorgehäuse verhindert wird."
Hier werden also vom Gutachter ideale Bedingungen vorausgesetzt und zur Grundlage seiner Berechnung erhoben, damit die oben genannten Emissionsschalldruckpegel erreicht werden. Nur dann werden letztlich die (wie oben beschrieben um 5dB(A) hochgesetzten) Grenzwerte an fünf der Immissionsorte am Hellgrund um voraussichtlich 1dB(A) unterschritten (vgl. Tabelle 18 auf Seite 27 des Gutachtens). Knapper geht es nicht!
Von Schalldämpfungsmaßnahmen für den Luko ist im Gutachten nicht die Rede. Weder ist davon die Rede, z.B. diesen mit Gebäuden zu umgeben (wie etwa beim viel kleineren Luko des Vatenfall-GuD-Kraftwerks in Berlin Mitte an der Rungestrasse) oder ihn tief in eine Grube zu stellen, mit einem Deich mit einer den Schall senkrecht nach oben ablenkenden 45°-Böschug zu umgeben, noch ist von Kulissenschalldämpfern die Rede.
Sollte sich später einmal bei Wiederholungsmessungen während der Betriebsphase herausstellen, dass die Grenzwerte doch nicht eingehalten werden, würde Vattenfall zur Nachbesserung aufgefordert werden. Vattenfall würde dann vermutlich argumentieren, dass eine Nachrüstung mit Kulissenschalldämpfern wegen der für solch ein zusätzliches Gewicht zu schwach ausgelegten Stelzen des Luko nicht möglich sei, bzw. andere Maßnahmen unverhältnismäßig teuer werden würden, das Begehren auf Nachrüstung könnte auf Basis dieser Gegenargumente dann niedergeschlagen werden und der Lärmpegel unverändert zu hoch bleiben, die Anwohner das Nachsehen haben.
Hier sollten wir schon jetzt Schalldämpfungsmaßnahmen einfordern oder wenigstens die Auslegung der Luko-Beine für eine spätere Nachrüstung von Kulissenschalldämpfern durchsetzen. Schalldämpfungsmaßnahmen an allen anderen Emissionsorten des Kraftwerks nachzurüsten, würde einen erheblich geringeren Aufwand bedeuten.
Ein Wedeler (Name und Anschrift den Blogmoderatoren bekannt)
Freitag, 7. September 2012
Eine lärmende Veranstaltung
Die ersten 1,5 Stunden füllte der von Vattenfall bestellte Lärmgutachter mit einem äußerst ausführlichen und detaillierten Vortrag, zunächst auch nur über Richtlinien und Vorgehensweisen, der die Geduld der Anwesenden stark strapazierte. Die vorgestellten Zahlen waren schon in der dritten Reihe nicht mehr zu lesen und das Beispielbild zum Luftkondensator war von einem Kraftwerk auf einer grünen Wiese, das sich nicht in Deutschland befindet. Fragen konnten kaum gestellt werden, da kein Mikrofon im Umlauf war. Das Thema Infraschall wurde z.B. nur kurz behandelt. Es wurde angegeben, dass einige Menschen diesen Ton durchaus hören können und dies auch als sehr störend empfinden können. Auf gesundheitliche Belastungen wurden nicht eingegangen.
Interessant wurde es, nachdem die anwesenden Bürger darauf drängten, ihre Fragen stellen zu können. Die verantwortlichen Mitarbeiter von Vattenfall kamen aufs Podium und endlich konnten die Anwesenden in eine Diskussion einsteigen.
Auf meine Frage nach einem Referenzkraftwerk in Bezug auf Größe, Nähe zu Wohnhäusern und Luftkühlung wurden wir auf Berlin Mitte verwiesen. Mitglieder der BI sind letztes Wochenende dorthin gefahren; in Berlin Mitte ist es so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Und dies soll eine Referenz für Rissen und eine Gartenstadt sein?
Und wenn wir schon dabei sind, hat sich mal jemand in Moorburg umgeschaut? Das dort von Vattenfall für die Hamburg-Versorgung errichtete Kraftwerk dominiert das Landschaftsbild, der Ort verwaist.
Fragen
"Werden wir mit insgesamt 8 Jahren Baulärm rechnen müssen?" Vattenfall blieb die Antwort schuldig"Was ist mit der Gaspipeline? Wo ist der Verlauf? Beginnen Sie mit dem Bau des Kraftwerks, auch ohne Genehmigung der Pipeline?" Vattenfall gab wieder keine klare Antwort.
"Was passiert, wenn Schäden an den Häusern auftreten?" Dann schaut Vattenfall in die Daten und prüft, ob zu diesem Zeitpunkt Rammarbeiten erfolgt sind. "Und wenn Risse 10 Minuten später auftreten? Ist dies unser Privatvergnügen? Wird ein Beweissicherungsgutachten erstellt?" Vattenfall versuchte zu beschwichtigen. Es gibt kein Gutachten. Wir sollen Vattenfall vertrauen ;-)
Zu den Fragen nach einem Alternativstandort, da die Wärme ja für Hamburg produziert werden soll: Stellingen wurde geprüft und aus wirtschaftlichen Gründen verworfen. Interessant sind hierbei die Summen, die genannt werden. Letzte Woche 95 Millionen, gestern wahlweise 140 oder 170 Millionen. Hat dies jemand tatsachlich mal berechnet?
Zu den Fragen nach dem Bedarf und der geplanten Größe: Hier wird der Wärmebedarf für Hamburg vorgeschoben, um eine große ganzjährige fossile Stromproduktion durchzusetzen. Nicht etwa bei Bedarf, sondern so, wie es sich für Vattenfall am besten rechnet. Dies hat mit Energiewende rein gar nichts zu tun. Wärme lässt sich auch anders produzieren. Ökologisch weit sinnvoller und mit erheblich weniger Belastung für die Anwohner. Vattenfall verweist in diesem Zusammenhang auf die gemeinsamen Pläne mit dem Hamburger Senat, der zu 25,1 % beteiligt ist.
Fazit
Hier in Schleswig-Holstein wird ein fossiles Großkraftwerk geplant, das in dieser Form, außer für Vattenfall, scheinbar für niemanden von Nutzen ist.Und dafür sollen sehr viele Menschen, ein Kindergarten und die größte Grundschule der Stadt diese unglaublichen Strapazen auf sich nehmen?
Nein, danke!
Die Veranstaltung zum Thema Lärm sollte sicherlich Vertrauen in die Planungen von Vattenfall wecken. Herr Kleimeier, Pressesprecher von Vattenfall, geht davon aus, dass die Pläne für den Neubau eines GuDs in Wedel auf Zuspruch stoßen. Bei den anwesenden Bürgern konnte dies nicht festgestellt werden. Im Gegenteil, viele Menschen waren erst recht verunsichert und entsetzt über die Pläne Vattenfalls.
Bitte daran denken: Die Einwendungen müssen bis zum 10.Oktober 2012 an das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek gesendet werden.
Kerstin Lueckow für die BI
Nächstes Treffen, Mi. 12.09.12
unser nächstes Treffen findet wie gewohnt am
Mi, den 12.09.12 um 19:30 Uhr im ISI'S CHAMÄLEON, Rudolf-Breitscheid-Str. 40
in Wedel statt.Liebe Grüße,
die BI
Sonntag, 2. September 2012
rammdösig
zu veraltet Ramm (Widder), also eigentlich = dösig wie ein Schaf, das zu lange in praller Sonne gestanden hat
wie betäubt und nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassenIn den Antragsunterlagen werden schwere Rammarbeiten angegeben, da alle Gebäude auf Pfähle gesetzt werden sollen. Diese Arbeiten sollen sich insgesamt über 17 Monate erstrecken und sind mit Erschütterungen verbunden, die Bodenvibrationen auslösen. Diese sind in Moorburg in einem weiten Umkreis zu spüren.
Unsere Häuser wurden in den 50-er Jahren gebaut. Zu diesem Zeitpunkt herrschte Materialmangel. Teilweise bestehen die Fundamente zum großen Teil aus Sand. Welche Schäden, insbesondere Risse, werden entstehen?
Zusätzlich entsteht für Direktbetroffene nach eigenen Berechnungen eine Lärmbelastung von 65 dB. Diese Lautstärke ist oberhalb der Stressgrenze und belastet das vegetative Nervensystem und erhöht das Herzinfaktrisiko. Die Arbeiten sollen von montags bis samstags von 7:00 - 20:00 Uhr ohne Mittagspause durchgeführt werden. Bei einer solchen Belastung wären Lärmschutzfenster geboten.
Die Baulärmprognose ist im Rathaus einsehbar.
Kerstin Lueckow
Der Mitbewerber hat's kapiert
Eon stoppt Pläne für Gaskraftwerke
"Wir haben in Westeuropa ausreichende Kraftwerkskapazitäten bis zum Ende des Jahrzehnts"
"Schon im Frühjahr standen branchenweit viele Projekte auf der Kippe. Nach Zählung der Versorgerlobby BDEW vom Mai waren in Deutschland 29 große Gaskraftwerke und 17 Steinkohlegeneratoren geplant, einige davon bereits genehmigt. Doch die Investitionsentscheidungen würden hinausgeschoben, sagte BDEW-Chefin Hildegard Müller im Frühjahr. Inzwischen scheint fraglich, wie viele überhaupt realisiert werden, da der Ökostrom die fossil befeuerten Kraftwerke schneller verdrängt als erwartet."
Wann legt Vattenfall endlich die Zahlen zur Notwendigkeit der geplanten Größe vor? Wir sind auf die Bedarfsrechnung des 1400 MW GuD in Wedel echt gespannt!
Samstag, 1. September 2012
Nächstes Treffen, Mi. 05.09.12
unser nächstes Treffen findet wie gewohnt am
Mi, den 05.09.12 um 19:30 Uhr im ISI'S CHAMÄLEON, Rudolf-Breitscheid-Str. 40
in Wedel statt.Liebe Grüße,
die BI
Sonntag, 26. August 2012
Auslegeware, bitte beachten!
Wichtiger nächster Termin
Die Unterlagen und Gutachten zum geplanten Vattenfall GuD sind öffentlich einsehbar. Die Auslegungsfrist beginnt am 27. August 2012. Die Unterlagen werden 4 Wochen im Rathaus Wedel einsehbar sein:Zimmer 213, Mo. Bis Fr. Von 8:30 bis 13:00 Uhr und Do. von 15:00 bis 19:00 Uhr; weitere Termine nach Vereinbarung: Tel. 04103 707347.
!Die Frist für Einwendungen endet am Mi, den 10.10.12.
Neues im Blog
Zwei neue Seiten im Blog, die über den Navigationsbereich rechts erreicht werden können:
- Informationsmaterial, dort findet Ihr den aktuellen Flyer und das Logo zum Download.
- Terminübersicht, enthält die Sammlung aller anstehenden Termine, damit wir den Überblick nicht verlieren
Ihre Einwände bitte
Der Kampf gegen das von Vattenfall geplante GuD-Kraftwerk in Wedel geht in die entscheidende Phase. Die seit Juni aktive Bürgerinitiative "Stopp! Kein Mega-Kraftwerk Wedel" mit über 200 in Arbeitsgruppen organisierten Mitstreitern, ruft alle Bürger dazu auf, die jetzt laufende Frist für Einwendungen gegen den geplanten Bau des Mega- Kraftwerks zu nutzen.
Bis zum 10.10.2012 nimmt das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), Hamburger Chaussee 25 in 24220 Flintbek Einwendungen entgegen. Die Einwendungen können alle möglichen, auch persönliche Gründe zum Inhalt haben und bieten damit die Gelegenheit, sowohl sein demokratisches Recht auf Bürgerbeteiligung zu nutzen als auch die eigene Zukunft mitzugestalten.
Alle schriftlichen Einwendung müssen von der Genehmigungsbehörde geprüft werden; deshalb ist die Wahrnehmung dieser Einwendungsmöglichkeit gegen das geplante Mega-Kraftwerk so überaus wichtig.
Die BI bietet für all diejenigen, die vom Bau des Gas -und Dampfturbinenkraftwerks in Wedel noch nichts wissen oder offene Fragen haben, vielfältige Gelegenheit sich zu informieren. Das nächste Treffen findet am Mittwoch, den 29.08. bei Isi’s in der Rudolf Breitscheidt Str. 40 statt. Die BI hat Samstags einen Informationsstand in der Bahnhofstraße in Wedel.
W. Richert, Kerstin Lueckow
für die BI
Unter 16 Hertz
- Wikipedia
- Windräder machen krank durch Infraschall
- Denkschrift gegen den geplanten Bürgerwindpark Breitenbach/Volnsberg
!Wir sind nicht gegen Windräder, es geht hier um Infraschall!
Da wir bisher ein so großes Kraftwerk mit Luftkühlung in Deutschland noch nicht gefunden haben, muss man ja irgendwo die Information hernehmen.
Merkel & Co
Bundesregierung verwirft Millionen-Förderung für Kohle und Gas
WELT Online, 19.08.2012
EU DURCHKREUZT PLÄNE DER BUNDESREGIERUNG FÜR DEN NEUBAU KLIMASCHÄDLICHER KOHLEKRAFTWERKE
Oliver Krischer, Bündnis 90 DIE GRÜNEN, MdB, 20.08.2012
Freitag, 24. August 2012
Nächstes Treffen Mi, 29.08.
unser nächstes Treffen findet wie gewohnt am
Mi, den 29.08.12 um 19:30 Uhr im ISI'S CHAMÄLEON, Rudolf-Breitscheid-Str. 40
in Wedel statt.Liebe Grüße,
die BI
Sonntag, 19. August 2012
Antwort auf die Entgegnung zum Offenenen Brief im Blickpunkt
Antwort auf die
"Entgegnung zu dem Offenenen Brief von Frau Gudrun Hinz-Warnke an Wedels Bürgermeister Niels Schmidt im Blickpunkt von Herrn Freyr Schuster"
erschienen im Blickpunkt Nr. 901 – 18.08.2012 – 54. Jg.
Sehr geehrter Herr Schuster,
ich finde es äußerst spannend, welche Meinungen wöchentlich im „Blickpunkt“ zu lesen sind. Es ist interessant, wer dort wie Stellung bezieht und aus welcher Motivation heraus. Auch Sie, Herr Schuster, haben sich in der letzten Ausgabe (Nr. 901 vom 18.08.12) zu Wort gemeldet (S. 22). Was hat Sie dazu bewogen? Zumindest – so entnehme ich es Ihrem Kommentar – die Tatsache, dass Sie den Bürgermeister dieser Stadt sehr schätzen.
Was nun Herrn Schmidt anbetrifft, so kannte ich ihn persönlich bis letzte Woche nicht. Eine Anwohnerversammlung der Stadt hat es leider bis heute nicht gegeben. Einen konkreten Termin dafür gibt es ebenfalls noch nicht. Und das, obwohl hier – und zwar in der Nähe von zwei Wohngebieten – eines der größten Gaskraftwerke in Deutschland geplant ist, das wohl so seinesgleichen sucht. Auch Sie, Herr Schuster, werden davon betroffen sein.
Ich weiß nicht, welchen Beruf Sie ausüben oder welche Fähigkeiten Sie zu Ihren Aussagen qualifizieren.
- Sind Sie Lärmgutachter und hat Ihnen die Stadt den Vorrang zur Überprüfung des Lärmgutachtens erteilt?
- Sind Sie Kraftwerksingenieur und können daher die genauen Auswirkungen der von Vattenfall angegeben Luftkühlung abschätzen? (Eine Luftkühlung übrigens, die im Sommer von Nöten sein wird, da die hohe Stromerzeugung das Produkt Wärme zwar produziert, aber dann nicht wird nutzen können.)
- Sind Sie Klimaforscher und können von daher beurteilen, welche Auswirkungen ein derartiger Wärmepunkt auf das Klima Hamburgs haben wird? (Wo doch bisher stets die Frischluftzufuhr mit dem Westwind erfolgt.)
- Arbeiten Sie in leitender Position bei der Genehmigungsbehörde und können zu diesem frühen Zeitpunkt (also noch vor Auslegung der Unterlagen) den Verlauf des Verfahrens bestimmen?
- Sind Sie Anwalt und können den Ausgang sowohl des Genehmigungsverfahrens sowie der eventuellen späteren Klagen als auch des noch notwendigen Planfeststellungsverfahrens zur Verlegung der Gaspipeline voraussehen?
- Sind Sie Wirtschaftsexperte und können die Zukunft Deutschlands als Wirtschaftsstandort beurteilen?
- Sind Sie Chemiker und können die Mengen der weiteren Schadstoffe(u. a. Schwefeldioxid) berechnen, die ein Gaskraftwerk produziert?
Was nun die Ziele Vattenfalls anbetrifft, so machen sie keinen Hehl daraus, dass ein Konzern Gewinnmaximierung betreibt. Warum auch nicht? Sollten wir von diesem schwedischen Energieriesen, der gegen die Energiewende in Deutschland klagt, Selbstdisziplin erwarten?
Ich habe auch noch von niemandem eine Antwort darauf erhalten, wofür Schleswig-Holstein überhaupt eine derart hohe ganzjährige fossile Stromproduktion trotz Moorburg benötigt (im Übrigen, Herr Schuster, trifft Ihre Angabe zur CO2-Reduktion nur auf die relative Ausstoßmenge zu, nicht aber auf die absolute Menge, die bei den geplanten Betriebsstunden sogar zunehmen wird).
Um auf meine Eingangsfrage zurück zu kommen, was Sie persönlich wohl dazu bewogen haben mag, diesen Kommentar einzusenden. Wir von der BI haben den Bürgermeister eingeladen. Und das Gleiche gilt natürlich auch für Sie. Kommen Sie zu einer BI Sitzung und diskutieren Sie mit uns.
Mit freundlichem Gruß
Kerstin Lueckow
Antwort zur Stellungnahme an Herrn Koehn
Wedel, den 16.08.2012
Stellungnahme zum Kraftwerk Wedel: Michael Koehn begrüßt die Entscheidung von Vattenfall
Blickpunkt Nr. 900 – 4. August 2012 – 54. Jahrgang
Auch wenn man wie Sie Herr Koehn Politiker ist, sollte man überlegen was man schreibt und wenn man dann noch zusätzlich Vorsitzender des Klimaschutzfonds Wedel ist und bei den „Grünen“ seine politische Heimat gefunden hat (s. Webseite Michael Koehn), dann hat man auch gewisse Verpflichtungen hinsichtlich der Überprüfbarkeit der Angaben, so meine ich, wenn man eine solche Stellungnahme öffentlich zum Kraftwerk Wedel abgibt.
1. Eine Abschaltung des vorhandenen KoKW´s in Wedel ist eine gute Sache, sowohl in wirtschaftlicher als auch ökologischer Hinsicht. Somit besteht die Möglichkeit wegen Wegfalls des zentralen Kraftwerks, die Anwendung neuer Technologien und eine geeignete Lösung zu suchen, unter Einbeziehung einer Fernwärmeversorgung in S-H. Hierbei verweise ich auf die Stadtwerke Kiel, die sogar ein neues KoKW bauen wollten. Die Lösung ist nun ein 200 MW, in Form von 20 BHKW`s, jedes mit einer Leistung von 10 MW. In Wedel soll die Fernwärme, durch einen zentralen Erzeugungsort in Wedel, auf das 20 km entfernte Verteilgebiet geleitet werden und von dort zu den jeweiligen Verbrauchern gebracht werden. Es macht keinen Sinn, Gas in Wedel zu verbrennen und den Strom weiter zu transportieren, dass ist nicht wirtschaftlich. Strom sollte dort erzeugt werden, wo er gebraucht wird. Die beschriebene alternative Energiespeicherung ist hier eine Kombination, bestehend aus Tauchsieder, Wasserbehälter mit einer Kombination von ineffizientem Strom.
2. Vielleicht hat es Herr Koehn noch nicht einmal mitbekommen, dass in unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk eine Schule, ein Kindergarten und Kinderhort und Menschen in ihren Zuhause sind. Bürger, die demokratisch die Volksvertreter gewählt haben. Diese Bürger erwarten bei der Entscheidung dieses Groß Projekts auch ein demokratisches Verfahren seitens der gewählten Vertreter und der beteiligten Firmen.
Das Kraftwerk soll 1.000 MW leisten, der C02-Ausstoss ist mit der damit verbundenen Leistung weitaus höher, als beim bestehenden KoKW !
3. Als Vorsitzender des Klimaschutzfonds Wedel, sollten Sie uns (mit Vattenfall) Dokument vorlegen:
- Vorlage der Grundlagen zur Bestimmung der zukünftigen Wärmeversorgung im Westen von Hamburg und in Wedel und Umgebung
- Begründung für die Notwendigkeit der Energiewende am Standort Wedel in der geplanten Größenordnung
- Wie erfolgt der weitere Ausbau der Windenergie in S-H und der Einspeisung von Strom, bzw. die Erklärung wo der nicht gebrauchte Strom von der Windenergiegewinnung verbleibt, bzw. wie er genutzt wird.
- Zeitplan über das Groß Projekt und den Ausbau und der damit verbundenen Netze für den Abtransport von Strom, vor allen Dingen wohin
- Das vorhandene KoKW wurde in den vergangenen Jahren im Sommer abgeschaltet. Wieso kann das KoKW in Wedel nicht abgeschaltet werden und durch andere vorhandene und in der Planung-Realisierung-Betrieb befindliche KW´s nicht übernommen werden.
- Angaben über die Lärmbelästigung bei vollen Betrieb des Kraftwerks
Ich würde mich freuen, diese Unterlagen über die Bürgerinitiative zeitnah zu erhalten.
Techn. Details wurden teilweise aus einem Bericht von Herrn Mirco Beisheim "Das neue Kraftwerk in Wedel" entnommen.
Der Artikel wurde geschrieben von
einem Bürger aus Wedel