Mittwoch, 23. November 2016

SZPDDV-HIW/SHIADBIW/R

STELLUNGNAHME ZUM PARTIKELAUSWURF DURCH DAS VATTENFALL-HEIZKRAFTWERK IN WEDEL/SCHLESWIG-HOLSTEIN
Im Auftrag der Bürgerinitiative Wedel/Rissen

Das Kieler Umweltamt (LLUR) hat im September 2016 ein Gutachten zur Gesundheitsgefahr der Bevölkerung durch den seit Juli häufigen Partikelniederschlag aus dem Kohlekraftwerk Wedel vorgelegt. Dieses Gutachten der Fa. ATC in Krefeld hat von Anfang an viele Fragen aufgeworfen und Kritik ausgelöst.

Wir haben das Kieler Umweltamt sofort nach einem sehr großen Partikelausstoss am 27.07.2016, bei dem sich auch sehr grün verfärbte, steinharte Bröckchen fanden, über den Vorfall informiert und um dringende Probenentnahme zur Untersuchung gebeten. Dies ist nicht erfolgt.

Erst 13 Tage später wurden von der BI gesammelte Proben abgeholt. Die ursprünglich grünen Bröckchen hatten mittlerweile deutlich an Farbe verloren und die wenige untersuchte Flugasche stammte nicht vom Ausstoss im Juli. Durch den zwischenzeitlichen vielen Regen waren die Partikel nur noch als Schlieren vorhanden. Um die Gesundheitsgefahr der Bevölkerung zu bewerten, wurde auch lediglich ein Foto einer Liege eines Partikelregens heran gezogen. Seither werden weitere Untersuchungen verweigert. Erstaunlich dabei ist, dass übliche Messmethoden in Wedel bisher nicht durchgeführt wurden. Erst dann könnte die Gesundheitsgefahr der Bevölkerung und sich daraus ergebende mögliche Konsequenzen beurteilt werden.

Wir haben daher die Fa. ökopol (auf unsere Kosten) damit beauftragt, die Problematik zu bewerten. Wir warten derzeit noch auf wichtige Unterlagen aus Kiel. Vattenfall hat technische Veränderungen am Kohlekraftwerk Wedel vorgenommen. Die Details sind uns noch nicht bekannt.

Am Montag, den 21.11.2016, war Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck zu Gesprächen über den Partikelauswurf in Wedel. Die Gespräche fanden nichtöffentlich statt. Zwei Sprecherinnen der Bürgerinitiative wurden von den Wedeler Grünen zu einem Gespräch mit Minister Habeck dazu eingeladen. Herr Tebert von ökopol hat anlässlich des Besuchs des Ministers schon mal eine Stellungnahme erstellt, obwohl noch nicht alle Unterlagen vorliegen. Diese haben wir Herrn Habeck am Montag Abend übergeben. Jetzt sind wir gespannt auf die Reaktion aus Kiel. Werden nun zeitnah übliche Messmethoden angewandt?

Hier kann das Gutachten eingesehen werden.

Kerstin Lueckow,
für die BI