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Samstag, 3. Januar 2015

Erneuerbare Fernwärme in Hamburg statt Kohle in Wedel

Prof. i.R. Dr. rer. nat. Dietrich Rabenstein (HCU) hat für die Versorgung der Hamburger mit "erneuerbarer Wärme" folgendes Diskussionspapier erstellt:
Erneuerbare Fernwärme in Hamburg statt Kohle in Wedel
Im September 2013 fand in Hamburg der Volksentscheid zum Rückkauf der Energienetze statt. Der Satz 2 des Volksentscheids gibt als verbindliches Ziel die Energieversorgung aus "erneuerbaren Energien" vor.

Der Originaltext lautet:

„Senat und Bürgerschaft unternehmen fristgerecht alle notwendigen und zulässigen Schritte, um die Hamburger Strom-, Fernwärme- und Gasleitungsnetze 2015 wieder vollständig in die Öffentliche Hand zu übernehmen. Verbindliches Ziel ist eine sozial gerechte, klimaverträgliche und demokratisch kontrollierte Energieversorgung aus erneuerbaren Energien.“

Der Hamburger Wärmedialog (ein Zusammenschluss von Energie-Interessengruppen in Hamburg und Wedel) hat in diesen Zusammenhang folgende Leitsätze erstellt:

Leitsätze für eine neue Wärmeversorgung der Freien und Hansestadt Hamburg:
  1. Mit dem Volksentscheid vom 22.09.2013 hat sich eine Mehrheit der Hamburger BürgerInnen für das verbindliche Ziel einer sozial gerechten, klimaverträglichen und demokratisch kontrollierten Energieversorgung aus erneuerbaren Energien ausgesprochen.
    Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) ist dadurch aufgefordert, einen entsprechenden Fahrplan für die Umstellung der Fernwärmeversorgung zu entwickeln. Die Aufstellung dieses Fahrplans hat so schnell wie möglich zu erfolgen.
    Eine eventuelle Bedarfslücke durch die Außerbetriebnahme des KoKW in Wedel darf gemäß Volksentscheid ausschließlich mit erneuerbaren Energien geschlossen werden.
  2. Für die sichere Versorgung des Fernwärmenetzes der Vattenfall Wärme Hamburg (VWH) haben die Gesellschafter Vattenfall und Stadt unter Einsatz aller Kapazitäten der vorhandenen (auch mobilen) Wärmeerzeuger zu sorgen.
    Für jede Einsatzstunde von Kohle- und/oder Heizöl befeuerten Kraftwerken soll dabei ein stundengenauer Nachweis der Einsatznotwendigkeit erbracht werden.
  3. Derzeit wird von der Fa. BET im Auftrag der BSU ein Gutachten zu Versorgungsalternativen im westlichen Hamburger Fernwärmenetz zum bestehenden Kohlekraftwerk Wedel erstellt.
  4. Unsere Beteiligung an diesem "Gutachtenprozess Wedel" ist sowohl als Einbringen unseres Fachwissens durch die Teilnahme an Interviews in den Prozess zu verstehen, als auch als Ausdruck des im Volksentscheid, Satz 2, formulierten Willens zur demokratischen Kontrolle. Diese Beteiligung legitimiert jedoch weder BET noch die BSU, das Ergebnis des Gutachtenprozesses als Ableitung aus den Interviews darzustellen und damit als einen Kompromiss oder gar Konsens der teilnehmenden Organisationen zu suggerieren.
  5. Der Betrieb des Kohlekraftwerks Wedel (KoKW) verstößt seit Jahren gegen geltendes Ordnungsrecht. Die Genehmigungsauflagen im Bereich Lärm werden in vielen Bereichen deutlich nicht eingehalten. Zusätzlich klagen Anwohner über gesundheitliche Beschwerden durch Abgase. Wir fordern daher die Aufsichtsbehörde und das Land Schleswig-Holstein auf, die Gesundheit und die Rechte der Schleswig-Holsteiner und Hamburger Anwohner zu schützen.

    Aus oben genanntem Grund ist bereits in der Heizperiode 2014/2015 die Einsatzreihenfolge der Hamburger Wärmeerzeuger entsprechend zu ändern:
    Zuerst sind erneuerbare Energieträger einzusetzen, dann Gas und als letztes Kohle. Das KoKW Wedel dient dabei nur noch als Reserve-Heizwerk für Notfälle.
    Dies führt zu einer sofortigen CO2-Minderung im Sinne des Volksentscheides, wie es der dortige Satz 2 mit seiner Zielvorgabe "klimaverträglich" vorgibt.
    Die Lieferverträge zwischen Vattenfall als alleinigem Betreiber des KoKW Wedel und der Vattenfall Wärme Hamburg (VWH) mit städtischer Beteiligung sind entsprechend anzupassen.

Folgender Artikel auf umweltFairändern befasst sich ebenfalls mit diesen Themen:
Energie – Demokratie: Streit um Hamburgs Klimaschutz und Leitsätze des Hamburger Wärmedialogs

Kerstin Lueckow

Dienstag, 5. August 2014

Gas aus Russland

Am Sonntag, den 03.08.14, ist folgender Artikel auf spiegel.de erschienen:
Turbo-Energiewende statt Gas aus Russland

Thema des Artikels: Moskau kündigt höhere Energiepreise an, was auch deutsche Verbraucher spüren dürften. Könnte die Bundesrepublik in absehbarerer Zeit auf russisches Erdgas verzichten? Ja, sagt eine Studie - nennt aber auch Nachteile.

Aus dem Artikel:
Angesichts der aktuellen Entwicklungen bekommt daher eine Studie neue Brisanz, die bei ihrem Erscheinen im Juni kaum beachtet wurde - vielleicht auch, weil sie am Tag des WM-Eröffnungsspiels veröffentlicht wurde. Darin untersuchen die Experten des Fraunhoher-Instituts für Windenergie und Energiesysteme (IWES) im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion, wie und bis wann sich Deutschland komplett unabhängig machen könnte von Gasimporten aus Russland.

Samstag, 1. Februar 2014

Wärmedialog

Es geht los:

Hamburger Wärmedialog – „Die Zukunft der Hamburger Fernwärmeversorgung
17. Februar 2014, 19:00 Uhr, Staats- und Universitätsbibliothek

"Die Hamburger Fernwärmeversorgung wird spätestens ab 2019 wieder in das Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg übergehen. Soweit haben sich der jetzige Eigentümer Vattenfall Wärme GmbH und der Senat am 16. Jan. 2014 geeinigt. Damit ist für den Bereich Fernwärme ein erster Schritt in Richtung der Umsetzung des Volksentscheids vom 22.9.2013 erfolgt."

Es diskutieren:
  • Dr. Andreas Dressel, Fraktionsvorsitzender SPD-Bürgerschaftsfraktion
  • Dr. Matthias Sandrock, ehem. BSU-Referatsleiter, heute Hamburg-Institut
  • Christian Wystub, Betriebsrat Vattenfall Wärme GmbH Hamburg
  • Kerstin Lueckow, Bürgerinitiative Stopp! Kein MEGA-Kraftwerk Wedel
  • Moderation: Matthias Ederhof

Zum Flyer der Einladung (hier klicken).

Veranstalter: www.energiewende-hamburg.de und www.energienetz-hamburg.de

Sonntag, 8. September 2013

Nun liebe Wähler gebt gut acht

..., die LBD Beratungsgesellschaft mbH hat am 06.09.13 ein Gutachten zur Hamburger Fernwärme mitgebracht:
http://unser-netz-hamburg.de/wp-content/uploads/144px_Gutachenten_LBD_Fernwaerme-Hamburg_2013_09_06.pdf

Ab Seite 47 wird auf die Planungen zum GuD Wedel eingegangen. Daraus folgender Auszug:
Ersatz des Heizkraftwerks Wedel

Der Ersatz der Wärmelieferung des Heizkraftwerks Wedel durch ein neu zu bauendes Erdgas-GuD-Kraftwerk (das sog. „Innovationskraftwerk“) ist bereits Teil der energiepolitischen Kooperationsvereinbarung zwischen der Vattenfall-Gruppe und der Freien und Hansestadt Hamburg. Eine Investitionsentscheidung über den Bau der Anlage ist für das 2. Quartal 2014 vorgesehen77. Die aktuellen Marktbedingungen lassen jedoch keinen wirtschaftlichen Betrieb und damit die Finanzierung der Investition zu. Erst nach Abschluss der Diskussion zum neuen Strommarktdesign kann eine Investitionsentscheidung getroffen werden.

In einer Expertise zum Innovationskraftwerk beziffert das arrhenius-Institut die erzielbare CO2-Einsparung durch das GuD-Kraftwerk im Vergleich zum Heizkraftwerk Wedel mit 170.000 – 270.000 t CO2.

Die Einsparungen beruhen einerseits auf dem deutlich geringeren brennstoffbezogenen Kohlenstoffgehalt des Erdgases gegenüber der Steinkohle und andererseits auf dem höheren feuerungstechnischen Wirkungsgrad der GuD-Anlage gegenüber dem bestehenden Heizkraftwerk.

Im o.g. Gutachten wird am Rande darauf hingewiesen, dass der Bau der GuD-Anlage gegenüber einer dezentralen Lösung mit vielen kleinen BHKWs wegen des höheren stromseitigen Wirkungsgrades vorteilhaft sei und die GuD-Anlage verlässlicher als backup-Anlage am Strommarkt betrieben werden könne. Diese Bewertung ist nur unzureichend begründet.

Der stromseitige Wirkungsgrad ist nur ein Kriterium unter mehreren, die die ökonomische und ökologische Bewertung prägen. Der Brennstoffnutzungsgrad wäre bei BHKW-Systemen sogar höher als bei einer GuD-Anlage. Auch die Flexibilität und die damit verbundene Verfügbarkeit von BHKW-Systemen für den Strommarkt wären durch eine entsprechende Einbindung in das Fernwärmesystem mit Wärmespeicherkapazitäten in mindestens gleichwertiger Weise erfüllt. Geeignet plaziert können die kleineren BHKW-Anlagen darüberhinaus zu einer Entlastung der Stromverteilnetze beitragen und hier Investitionen vermeiden. Ein solches Konzept wird derzeit zum Beispiel in Kiel für die Fernwärmeversorgung favorisiert.

Außerdem ist die Entscheidung über den möglichen Bau eines GuD-Kraftwerkes lediglich Bestandteil der Beteiligungsverträgen zwischen der Stadt und Vattenfall. Eine fachliche Alternativenprüfung, welche Lösung perspektivisch für den Hamburger Fernwärmemarkt die beste wäre, hat nie stattgefunden. Es hätte als erstes ein Wärmekonzept erstellt werden müssen.

Donnerstag, 8. November 2012

Länderperspektive der Energiewende

Am 03.11.2012 fand in Kiel eine Veranstaltung zum Thema „Symposium im Gedenken an Hermann Scheer“ statt. Es wurden dort verschiedene Facetten der Energiewende beleuchtet. Olaf Schulze, wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, den wir bereits hier vor Ort in Wedel begrüßen durften, war einer der Redner des Symposiums.

Näheres auf der Seite der SPD-Wedel unter Symposium im Gedenken an Hermann Scheer - Länderperspektive der Energiewende.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Energiewende in Schleswig-Holstein

Der SPD Ortsverein Wedel hatte am Dienstag, den 09.10.12 eine Veranstaltung mit Olaf Schulze, energiepolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein.

Diese Veranstaltung war gut besucht. Auch viele BI Mitglieder waren anwesend, um sich über die Energiepolitik in Schleswig-Holstein zu informieren.

Das von Vattenfall geplante GuD ist natürlich auch zur Sprache gekommen.

Dazu mehr im Artikel
Energiewende in Schleswig-Holstein

Kerstin Lueckow