Mittwoch, 29. Juni 2016

Konkurrenz belebt das Geschäft

In einem Artikel im Hamburger Abendblatt vom Montag, den 27.06.2016, Vier neue kleine Kraftwerke für den Hamburger Westen? wird ausführlich über ein vorgelegtes Konzept der Fa. HanseWerk Natur (vormals E.ON) zur Ersatzlösung des alten Kohlemeilers in Wedel berichtet.
"Weil der zunächst geplante Bau eines neuen Megakraftwerks am selben Standort faktisch vom Tisch ist, suchen Senat und Energiewirtschaft nun nach einer "dezentralen Lösung", bei der unterschiedliche Energiequellen quasi zusammengeschaltet werden. Die Firma HanseWerk Natur (früher E.on Hanse Wärme) hat dazu jetzt einen eigenen, sehr detaillierten Vorschlag gemacht. Das Konzept mit dem Titel "Ökologische und sichere Wärme für Hamburg", das dem Abendblatt vorliegt, wurde dieser Tage an Unternehmen und städtische Stellen aus der Energiebranche verschickt, auch an die Hamburger Umweltbehörde."

HanseWerk hat das Konzept unter folgendem Link online gestellt: Fernwärmekonzept für Hamburg.

Ebenfalls thematisiert wird die derzeit durch Vattenfall schon begonnene und stark in der Kritik stehende "Ertüchtigung des Kohlekraftwerks Wedel". In den nächsten Jahren sollen nochmal rund 80 Millionen Euro in das abgängige Kohlekraftwerk investiert werden. Dabei geht es keineswegs nur um Anwohner- oder Mitarbeiterschutz. Nach vorliegenden Erkenntnissen sollen auch Dinge wie Kaianlage, Mauerwerk, Strassen etc. erneuert werden. Dafür hat die zuständige Behörde in Kiel (LLUR) wohl bereits eine Genehmigung erteilt, obwohl Vattenfall bisher weder Unterlagen noch eine Baulärmberechnung eingereicht hat.

Dies ist der Vorschlag von HanseWerk zum Thema "Ertüchtigung" (aus dem Abendblatt-Artikel):
"Als Übergangslösung schlägt HanseWerk vor, zehn "temporäre Mietkessel" im Hamburger Westen aufzustellen. Diese sollten die Größe von 20-Fuß-Containern haben. Damit könne man auf eine Ertüchtigung des alten Kohlekraftwerks Wedel verzichten und es in den kommenden Jahren vom Netz nehmen."
Die Antwort von Vattenfall-Wärme Chef Pieter Wasmuth an HanseWerk ließ nicht lange auf sich warten. In seinem Schreiben an HanseWerk finden sich ganz erstaunliche Sätze, wie zum Beispiel:
"Ersatz des Standorts Wedel"
"Gleichzeitig liegt ein Augenmerk darauf, nicht in Abhängigkeit einer einzelnen Energiequelle oder eines bestimmten Subventionstatbestandes (KWK) zu kommen."
"Mit den Planungen für weitere Maßnahmen....haben wir bereits konkret begonnen und werden auch hierbei die erforderlichen Genehmigungsverfahren starten!!"
Kein Wort mehr über das "alternativlose" GuD in Wedel!
Da sieht man mal, wie wichtig es war und ist, nicht alles hinzunehmen und für den Schutz der Menschen in Wedel und Rissen und die Energiewende zu kämpfen!

Kerstin Lueckow

Für die BI

Sonntag, 19. Juni 2016

Fünf vor zwölf

Kohle-Protest in Wedel am 18.06.2016 um „Fünf vor zwölf“

Die BI „Stopp! Kein Mega-Kraftwerk Wedel“ hat zum Protest vor der Kraftwerkseinfahrt zum Kohlekraftwerk eingeladen.
Gekommen sind zahlreiche Interessierte aus Hamburg und Wedel:


Es sind vor allen Dingen diese beiden Themen, die uns zu unserer Protestaktion veranlasst haben:
  1. Nutzung des Heizwerks Haferwegs: Vattenfall hat in Hamburg-Altona ein neues Heizwerk mit einer Leistung von 150 MW th. errichtet. Die Versorgung der Hamburger mit Wärme wird als immer wiederkehrender Grund für den „Rund-um-die-Uhr-Betrieb“ des Kohlekraftwerks Wedel angegeben. Nun steht ein neues, modernes Heizwerk und Vattenfall möchte dieses nicht nutzen. Lieber macht Vattenfall ganzjährig „Kohle“ mit Kohle in Wedel.
  2. Schnelle Abschaltung: Wir fordern, dass Wedels „Dreckschleuder“ möglichst schnell, spätestens nach Übernahme durch die Hansestadt Hamburg im Jahr 2019, abgeschaltet wird. Es liegen genügend Vorschläge und Konzepte für eine dezentrale Wärme-Versorgung in Hamburg auf dem Tisch. Zum Beispiel könnte die Versorgung durch eine neu geplante Anlage der Stadtreinigung in Stellingen kombiniert mit Industrieabwärme, BHKWs, Heizkesseln und Speichern zeitnah realisiert werden. Nach wie vor wenden wir uns entschieden gegen den vielfach beklagten Neubau eines fossilen und überdimensionierten Gas-Großkraftwerks in Wedel!
Das Kohlekraftwerk in Wedel ist eines der ältesten Kohlekraftwerke in Deutschland und wird an einem denkbar schlechtem Ort betrieben. Das nächstgelegene Wohngebiet ist nur ca. 150 Meter entfernt. Es gibt ständig Probleme mit der Einhaltung der Auflagen. Durch die offene Lagerung der Kohle auf einer Halde sind AnwohnerInnen dem Kohlestaub ausgesetzt. Auch beim Thema Quecksilber ist Wedel in einer Studie von ökopol äußerst negativ aufgefallen. Ursprünglich sollte das Kohlekraftwerk schon 2012 abgeschaltet werden.

Dazu Kerstin Lueckow, Sprecherin der BI: „Die Hansestadt Hamburg hat es jetzt in der Hand. Das Kohlekraftwerk Wedel läuft schon viel zu lange und gehört endlich abgeschaltet! Auch ist der Standort in der Kleinstadt Wedel denkbar ungeeignet für die Errichtung oder den Betrieb eines Großkraftwerks.“


Dienstag, 7. Juni 2016

Einladung

Liebe Anwohnerinnen und Anwohner des Elbhochufers, liebe Wedeler,

wir möchten Sie herzlich einladen, am 18.06.2016 ab 11:45 Uhr am Eingang des Kohlekraftwerkes, mit uns zusammen, friedlich ein Zeichen zu setzen gegen die Politik des Kohlekraftwerksbetreibers Vattenfall.

Es geht uns nicht nur darum, ein nutzloses, überdimensioniertes, mit fossilen Brennstoffen betriebenes neues Gaskraftwerk zu verhindern. Seit Jahrzehnten leiden die AnwohnerInnen des Elbhochufers und anderer Wedeler Stadtteile unter dem Lärm, den Quecksilber-Emissionen und dem Dreck, der bei dem Betrieb des völlig veralteten Kohlekraftwerkes Wedel entsteht. Je nach Windrichtung sind auch Anwohner aus Hamburg-Rissen betroffen. Dabei gibt es bereits Alternativen im Hamburger Stadtgebiet, wie z.B. ein neu errichtetes Heizwerk am Haferweg.

Wir fordern, dass das Kohlekraftwerk schnellstmöglich stillgelegt wird und Vattenfall für die Restlaufzeit modernste Lärmschutz- und Filteranlagen installiert. Der Schutz von Mensch und Umwelt muss vor den Vattenfall-Profiten stehen! Gerade jetzt, nachdem in Hamburg durch einen Volksentscheid der Rückkauf der Energienetze erfolgreich erkämpft werden konnte.

Wir freuen uns, Sie am Samstag, den 18.06.2016, ab 11:45 Uhr am Wendehammer/Tinsdaler Weg Nr. 142-146 (Kraftwerkseinfahrt/Durchfahrt neben dem Autohaus Toyota) zu begrüßen. Die BI-Mitglieder stehen für Diskussionen und Auskünfte gerne zur Verfügung. Selbstverständlich „bewirten“ wir Sie nicht nur mit Informationen, sondern auch gerne mit Kaffee und Kuchen.

In eigener Sache: Unsere bisherigen Erfolge wurden erst durch viele Klein- und manche Großspender möglich gemacht. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken! Es sind auch zukünftig weitere Spenden nötig, um unsere Interessen erfolgreich zu vertreten. Eine großzügige Spenderin hat angeboten, alle Spenden, die bis zum 30.06.2015 angewiesen werden, zu verdoppeln.

Spendenkonto der Bürgerinitiative
Konto: Linda Clausen-Hansen
IBAN: DE68200505501280530146
BIC: HASPDEHHXXX

Vielen Dank im Voraus! Jeder Euro hilft.

Jens Wilke,
für die BI