Sonntag, 24. November 2013

Funckstränen

2. Leserbrief zum Artikel Renate Palm: "Das ist ein Nervenkrieg"

Herr Funck hat geweint. Das könnte ich auch, wenn ich die Scheinheiligkeit der neuen WSI-Fraktion sehe. Jetzt ist also die "BI Stopp! Kein Mega-Kraftwerk Wedel" schuld am Austritt der 6 Mandatsträger. Das ist ja alles so einfach. Die bösen BI-Mitglieder unterwandern also die Partei. Meines Wissens gibt es nur ein einziges neues Mitglied, das auch in der BI aktiv ist. Und das ist nur ein einfaches Partei-Mitglied ohne Funktionen. Wenn Herr Funck das als unterwandern bezeichnet, na dann.

Politik lebt vom miteinander. Verlässliche Politik heißt, die Bürger mitzunehmen bei Entscheidungen, die die Stadt, und damit alle Bürger, betreffen. Verlässlich heißt auch, nicht weg zu laufen, wenn es schwierig wird. Wem gegenüber wollen sie verlässlich sein, Herr Funck? Den SPD-Wählern, denen sie ihr Mandat verdanken, oder einigen einzelnen Personen oder Firmen, die gern an und in Wedel auf Kosten und zu Lasten der Wedeler Bürger verdienen wollen?

Dass auch bei der SPD nicht alles so rund gelaufen ist, ist wohl klar. Sonst hätte man die fehlenden Gelder schon früher erkennen müssen. Aber passender Weise ist das Mitglied, dass die Kasse verwaltet hat, ja mit zur WSI gewechselt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Und zu den freiwillig zurück bezahlten Geldern: entweder es gab eine Verpflichtung zur Abführung von Anteilen der Bezüge, dann ist die Zahlung nur recht und billig, oder es gab keine Verpflichtung, dann zahlt man, auch aus „moralischen“ Gründen, nicht nach. Wer zahlt, erkennt die Verpflichtung an! Frau Palm hat also gar nicht bemerkt, dass bei ihr keine Gelder abgebucht wurden? Klar, warum sollte man auch sein Bankkonto mal kontrollieren? Und zum Thema Moral: Moralisch korrekt wäre eine Rückgabe aller Mandate, die die WSI jetzt blockiert, da sie auf diese Mandate nicht gewählt wurde.

Frau Palm hat sich also nichts vorzuwerfen und will nicht zurücktreten. Ihre Neutralität hat sie spätestens seit dem Artikel im Tageblatt vom Sonnabend verloren. Die Stadtpräsidentin vertritt als oberste Bürgerin die Stadt Wedel nach außen. Ich finde, dass sie bis auf weiteres dieses Amt ruhen lassen sollte, um Beschädigungen von der Stadt und auch von ihr selbst fern zu halten. Es könnte ihr sonst schnell so gehen wie einem ehemaligen Bundespräsidenten. Sie hat bei der AWO zu viel Gutes geleistet, als dass dies alles dann mit untergeht.

Rolf Schmersahl

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