Offener Brief an den Bürgermeister der Stadt Wedel von einem Wedeler Bürger. Kommentare geben nicht automatisch die Meinung aller BI Mitglieder wieder.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
am Dienstag, den 16.04.2013 war ich auf der Ratsversammlung und habe den neuen Ausführungen zum Bau des Business-Parks von Herrn Schwormstede und den Erläuterungen von Ihnen zugehört. Vor einigen Monaten bin ich schon einmal bei der Vorstellung des Business-Parks im Wedeler Rathaus gewesen.
Es war nun am 16.04. nicht mehr die Rede von Carpets und Loops, von 8.000 Mitarbeitern in stilvollen IT-Büros oder in Laboren und von Autos, die in Parkhäusern untergestellt werden. Es wurden ja auch schon Verkehrs- und Lärmgutachten erstellt. Es ging nunmehr schlicht darum: Man hat sich erkundigt bei Betreibern/Maklern wie ein solcher Park aussehen soll und geblieben ist nun eine Lösung, wie man sie in jedem Business-Park in unmittelbarer Nähe von Wedel finden kann. Nur ist bei denen nicht der Untergrund gereinigt worden und man hat auch keine derartigen Altlasten auf dem Gelände beseitigen müssen. Auch liegen diese Business-Parks in unmittelbarer Nähe zur Autobahn und verursachen keine Verkehrsbelästigungen innerhalb des Ortes, von denen man in Wedel ausgehen muss. Das über viele, viele Jahre hinweg.
Auch sind andere Business-Parks nicht angrenzend zu einem Groß-Kraftwerk mit einer Gesamtbruttofeuerleistung von 943 MW. Diese neue Variante, die nun in Flintbek vom LLUR ausgelegt ist, ist nicht kleiner als die erste Variante mit 4 Turbinen. Die Gebäudegrößen haben sich auch nicht verändert. Die Turbinenhalle ist weiterhin mit 55 m Höhe und 70 m Länge geblieben. Die Breite und Länge des Luftkondensators sind mit 40 m x 100 m und auch in der Höhe geblieben, auch wenn sich die Lüfter von der Anzahl her um 8 Stück verringert haben.
Auch die Bauphase hat sich nicht verändert. Angegeben sind 45 Monate und der Rückbau des Kohlekraftwerks soll ca. 3 Jahre betragen.
In der neuen Planung vom Kraftwerk haben wir keine Lärmberechnung für den Baulärm für den Bereich des künftigem Business-Parks (insbesondere den Lärm während der Gründungsphase) gefunden. Aber, man kann davon ausgehen, dass je größer die Nähe des Kraftwerks zu geplanten Flächen ist, desto lauter der Lärm während der Bauphase und später im laufenden Betrieb im neuen Business-Park von Wedel zu vernehmen sein wird.
Meine Frage ist nun: Soll das Kraftwerk zeitgleich zum Business-Park gebaut werden und wer übernimmt die Kosten für neue Strassen innerhalb von Wedel, da der Verkehr Wedel bei gleichzeitigem Bau von Kraftwerk und Business-Park kollabieren würde? Wie uns nun aus dem Wedeler Tageblatt vom 19.04. bekannt ist, hat die Stadt Wedel leere Kassen.
Herr Bürgermeister, vielleicht sollten Sie sich doch über das Kraftwerk in Wedel informieren, denn nicht nur die dort unmittelbar wohnenden Menschen werden durch den neuen Kraftwerksbau in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt, sondern auch viele Unternehmer wird das möglicherweise von einer Investition im Business-Park abhalten.
Die BI fordert daher eine Bedarfsanalyse (wie viel Fernwärme braucht man eigentlich) und dann eine Alternativenprüfung, bevor immer neue Anträge für den Bau von Kraftwerken gestellt werden.
Gruß,
ein Wedeler Bürger
(Name der Redaktion bekannt)
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